Es gab einmal eine Zeit, da wurde im Advent auch der 9. Dezember als Feiertag begangen. Jedenfalls unter Archäologen, Philologen, Humanisten, Freunden der "klassischen" Kunst. Der "Winckelmanntag" galt aber nicht etwa einer Nebenfigur des Nikolaus oder irgendwelchen Weihnachtswichteln mit Zipfelmützen. Nein, man beging mit Festvorträgen den Geburtstag von Johann Joachim Winckelmann (1717-1768). In ihm verehrte man einen Ahnherren nicht bloß der klassischen Archäologie, sondern auch der modernen Kunstgeschichte insgesamt, sofern sie in Entwicklungen und Epochen denkt. Und zugleich auch: einen Ahnherren der deutschen Antikenbegeisterung, Griechenlandsehnsucht und somit auch der Weimarer Klassik, des deutschen Gymnasiums und so weiter.
Büste:Winckelmanntag
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Die Glyptothek in München erhält in Gestalt der Porträtbüste von Johann Joachim Winckelmann einen ihrer Ahnherren zurück.
Von Johan Schloemann