"Beste Lösung":Karlsruher Theaterintendant bleibt trotz Protest im Amt

Weiter mit dem alten Chef, aber unter Auflagen: Trotz massiver Kritik an seinem Führungsstil soll der Karlsruher Theater-Intendant Peter Spuhler an der Spitze des Badischen Staatstheaters bleiben. Dies teilten Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) als Vorsitzende des Verwaltungsrats und ihr Stellvertreter, der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD), nach einer Sitzung des Verwaltungsrats mit. Dass die Zusammenarbeit im Theater künftig besser klappt, soll ein "Paket von Maßnahmen" sicherstellen, erläuterte Bauer den einstimmigen Beschluss des Gremiums. So soll es neben regelmäßigen Befragungen der Belegschaft unter anderem einen Vertrauensanwalt für die Mitarbeiter geben. Die Installation einer weiteren Vertrauensperson werde geprüft, sagte Bauer. Untersucht werden soll auch, ob das Modell eines Generalintendanten noch zeitgemäß ist. Die Weiterbeschäftigung Spuhlers sei die "beste Lösung für das Haus", versicherte die Ministerin. Dass er sich einen persönlichen Coach genommen habe, sei ein klares Signal, dass er seinen Stil verändern wolle.

Mehr als 300 Beschäftigte des 850 Mitarbeiter zählenden Theaters hatten vor der Sitzung für einen Neuanfang demonstriert. Der Personalrat des Theaters hatte vor kurzem in einem offenen Brief Missstände angeprangert wie "Kontrollzwang, beständiges Misstrauen, cholerische Ausfälle" seitens des Intendanten. Es herrsche ein toxisches Arbeitsklima, hatte es darin geheißen. Der Personalrat zeigt sich nun enttäuscht.

© SZ vom 21.07.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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