Bachmannpreisträgerin 2020:"Man muss die Widersprüche in sich annehmen"

Lesezeit: 11 Min.

Richtige Entscheidung: Helga Schubert gewinnt renommierten Bachmannpreis. (Foto: dpa)

Bachmannpreisträgerin Helga Schubert spricht über das Trauma der Diktatur, die Frage, ob die DDR Glück bereit hielt und die blinden Flecken im westlichen Blick.

Interview von Felix Stephan

Seit Helga Schubert mit ihrer Erzählung "Vom Aufstehen" den Bachmannpreis gewonnen hat, ist das mecklenburgische Dorf Neu-Meteln in Aufruhr. Aus ganz Europa treffen Blumensträuße ein, Bäuerinnen bringen Bio-Oregano vorbei, Literaturagenten konkurrieren um Termine. Trotzdem nimmt sich Helga Schubert einen ganzen Abend Zeit für das Telefonat. Am Ende, nachdem von Ost und West, Verrat und Anstand, Politik und Literatur die Rede gewesen ist, sagt sie leicht verwundert, halblaut und mehr zu sich selbst den schönen Satz: "Ich weiß auch nicht, warum ich überhaupt nicht verbittert bin." Ihr sei vollkommen klar, dass all das in wenigen Tagen vorbei sei: "Dann bin ich wieder allein in meinem Dörfchen, schreibe vor mich hin und fühle mich wohl."

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