Es ist nur konsequent, am Ende selbst eine Art Bühnenbild einzurichten. Eines, das wie die Entwürfe zuvor auf Überwältigung setzt und so einen schillernden Schlusspunkt bildet von 200 Jahren Szenographiegeschichte am Nationaltheater in München. "Spiegelsaal" nennt sich die von Christian Schmidt erdachte Installation im letzten Raum des Münchner Theatermuseums. Die vier Wände sind komplett, wie der Name schon verrät, verspiegelt und so exakt aufeinander ausgerichtet, dass sie ins Unendliche vervielfältigen, was sie umschließen. Im Wesentlichen sind das vier transparente Leinwände, auf denen Inszenierungen der Bayerischen Staatsoper zu sehen sind. Jede Leinwand zeigt dabei einen anderen Ausschnitt, Jürgen Roses "Don Carlo" überlagert so etwa Dmitri Tcherniakovs "Lulu", Andreas Kriegenburgs "Soldaten" oder Pierre Audis "Parsifal". Vielfach. Unendlich.
Ausstellung:Szenen einer Ära
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Das Münchner Theatermuseum zeigt Entwürfe prägender Bühnenbildner aus 200 Jahren Nationaltheater. Das Spektrum reicht von der ersten "Zauberflöte" in diesem Haus im Jahr 1818 bis zu Georg Baselitz' jüngsten Ideen zum "Parsifal"
Von Yvonne Poppek
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