Annie Albers in der Münchner Neue Sammlung:Kunst mit Fäden

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Wandbehang von Anni Albers (1899 - 1994) aus dem Jahr 1925: Nr. 81 in Gelb- und Grautönen und Dunkelgrün. (Foto: Die Neue Sammlung - The Design Museum/VG Bild-Kunst Bonn, 2018)

Große Ausstellungen feiern die Kunst der Bauhaus-Schülerin Anni Albers. Aber ihre Werke können kaum ausgeliehen und immer nur für sehr kurze Zeit ausgestellt werden. Sollte man sie nicht nachweben?

Von Catrin Lorch

Das Gelb macht den Anfang, kurz unter der Oberkante. Dann kommt schimmerndes Grau, das sich mit warmem Weiß und schlanken schwarzen Partien zusammenfindet wie zu einer Partitur: Alles ist Rhythmus, Bewegung. Wo sich die einen Betrachter in den Qualitäten dieser Komposition verlieren konnten, sahen die anderen womöglich nur Streifen, damals, als Anni Albers in Dessau am Webstuhl saß. Sie selbst betitelte ihr Werk im Jahr 1925 schlicht "Wandbehang Nr 81", erst viele Jahre später gab die Künstlerin ihren Werken kurze Zeilen wie "South of Border" oder "Open Letter" mit.

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