Alte Musik:Ausdruck und Beliebigkeit

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Bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik gelingen französische Ballettopern auf einem Zeitstrahl ins Ungefähre nur halbherzig, aber das wenigstens in barocker Kulisse.

Von Kristina Maidt-Zinke

Barocker Tanz ist, wenn er von Spezialisten nach Original-Choreografien aufgeführt wird, etwas Faszinierendes. Körperbeherrschung, höfisches Ritual und ein ästhetisierter Ausdruck der Gemütsbewegungen, an denen die dazugehörige Musik so reich ist, ergeben eine Kombination, die gerade in ihrer Fremdheit eine starke Wirkung erzielt. Längst mangelt es in dem Genre nicht mehr an professionellen Tänzern und Ensembles, zumal in Frankreich, wo die Tanzkunst des 17. und 18. Jahrhunderts zu höchster Blüte gelangte. Leider sind solche Formationen, inklusive der aufwendigen Kostüme, für durchschnittliche Barockoper-Inszenierungen zu teuer; auch scheuen Regisseure meist davor zurück, sich auf dieses Maß an historischer Informiertheit einzulassen. So wird dort, wo man "authentisch" sein will, oft eine Melange aus klassischem Ballett, modernem Tanz und barocken Anklängen serviert.

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