Weitere Briefe:Zu Vogelhäuschen und Bauernprotest

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Ein praktischer Überblick über das Für und Wider von Vogelhaus-Varianten stieß bei einer Tierschützerin auf Kritik. Ein Leser mahnt ob anhaltender Bauernproteste dringend eine echte Agrarwende an.

Gute und schlechte Vogelhäuser

Zu " Hier piept's wohl" vom 15./16. Februar: Die Seite mit den Vogelfutterhäuschen schießt den Vogel im wahrsten Sinne des Wortes ab: Praktisch bei jedem Modell (die Testsieger ausgenommen) kann der Vogel ins Futter kacken. Erstens ist das Futter dann verdorben, zweitens werden so Krankheiten übertragen. Es gibt unzählige Modelle, wo die Vögel am Rand sitzen und nachrutschendes Futter aufpicken können. Der Experte erwähnt zwar die Problematik, aber rät dann, man müsse eben jede Woche reinigen. Wer macht das schon!

Brigitte Hofmann, Vogelschutzverein Winterhur-Seen, Winterthur/Schweiz

Agrarwende höchst überfällig

Zu " Die Stimmung ist aufgeheizt" vom 17. Januar: Seit Monaten blockiert Deutschlands Agrarlobby mit ihren Schleppern die Straßen. Die Lobby der Bauernverbände und ihrer politischen Helfer in Brüssel und Berlin haben bisher einen Richtungswechsel zu einer nachhaltigen Landwirtschaft verhindert. Durch die Kampagnen der Agrarobby soll der Bevölkerung weisgemacht werden, dass Umweltauflagen die Ursachen für das Bauernsterben sind. Die eigentlichen Ursachen werden verschwiegen. In der Bevölkerung herrscht die Meinung vor, dass eine Branche, die zu nahezu 50 Prozent aus Steuergeldern finanziert wird, auch die Verpflichtung habe, das Gemeinwohl zu schützen.

Eine Agrarwende hin zu einer insektenverträglichen, grundwasserfreundlichen, naturnäheren, giftärmeren, nachhaltigen, bäuerlichen und somit auch moderneren und zukunftsorientierten Landwirtschaft ist höchst überfällig. Dazu braucht es nicht nur ein Agrarpaket, sondern eine andere, neue Agrar- und Subventionspolitik. Und die Landwirtschaft braucht endlich auch gute Preise für gute, umweltschonend erzeugte Produkte. Ein Weitermachen wie bisher zerstört nicht nur die Artenvielfalt. Es bringt das meines Erachtens politisch gewollte, kurz- und mittelfristige Ende aller kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe.

Conrad Fink, Freiberg am Neckar

© SZ vom 21.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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