Weitere Briefe:Villen-Frevel

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Über den skandalösen Verfall eines Baudenkmals am Starnberger See, einen stürmischen Liederabend in München und zum Flächenverbrauch beim ökologischen Landbau.

Gute Nacht, Denkmalschutz

Bei Ihrem Abgesang zur Künstlervilla von Max am Starnberger See ( "Vom Verfall der Sitten", 24./25. Juli) kommt mir der Gedanke: Wie wäre es, wenn ein Hundehalter seinen kleinen Liebling an ein anderes Herrchen verkaufte? Dieser aber das Tier verkommen ließe, ja todkrank machte! Die deutsche Empfindsamkeit wäre tief getroffen, und schnell würde für Abhilfe gesorgt. Nun ist eine historische Immobilie kein Lebewesen und auch nicht niedlich, aber sie kann auf ihre Weise sprechen und für Generationen auf Fragen Antworten geben. Zum Erhalt des Hauses scheinen den Ämtern wie so oft die Hände gebunden. Dies zu erklären ist die Aufgabe eigener emsiger Justiziare. Bei der Größenordnung des vorliegenden Immobiliengeschäfts sind Geldstrafen so lächerlich, dass Schwarzfahren vergleichsweise riskant ist! Es wäre witzig und auf besondere Weise aufschlussreich, hätte Gabriel von Max seinem Gemälde "Die Kunstrichter" als Pendant "Die Denkmalschützer" gegenüber stellen können. Nun ist es schon spät und mir bleibt nur noch zu sagen: Gute Nacht!

Prof. Karl-Werner Bachmann, München

Rücksichtsloser Villen-Verfall

Dankbar muss man der SZ sein, dass sie sich das Thema der Villa Max beharrlich vornimmt ( "Vom Verfall der Sitten", 24./25. Juli). Unverständliche Haltung bei den Besitzern, unbegreifliche Passivität auf Seiten des Denkmalschutzes. Gerade in Zeiten der rücksichtslosen Ausbeutung unserer Region müsste dieser Zeichen setzen, damit Spätere die Spuren der so besonderen Kultur am Starnberger See noch vorfinden können. Man muss hoffen, dass die Klage doch noch erhört wird!

Claudia Sack, Feldafing

Flächenintensiver Öko-Landbau

Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann bemängelt, dass Markus Söder in Bezug auf Klimaschutz nur den Ist-Zustand beschrieben hat, aber keine Wege aufzeigt, mit denen der Klimawandel gebremst werden soll ( "Wir haben genug Bäume umarmt", 25. Juli). In diesem Zusammenhang sollte Herr Hartmann doch bitte die Forderung seiner Partei nach deutlich mehr ökologischem Landbau erläutern. Aus jahrelanger Erfahrung weiß man heute ja, dass die Erträge dieser Form der Landwirtschaft nur bei rund 66 Prozent des konventionellen Landbaus liegen. Wenn wir also 50 Prozent mehr Anbaufläche benötigen, um unsere Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen, wie soll die generiert werden, ohne bislang unberührte Natur zu zerstören? Und solange uns nicht deutlich mehr Strom aus regenerativen Quellen zur Verfügung steht, wird auch die Bewirtschaftung dieser Flächen entsprechend mehr Emissionen verursachen. Da werden auf absehbare Zeit auch die noch nicht existenten Elektro-Traktoren und Elektro-Mähdrescher nicht helfen.

Josef Feuerstein, Markt Schwaben

Stürmischer Liederabend

Herrn Stallknecht sei herzlich gedankt für die wunderbare, den Sachverhalt trefflichst beschreibende Formulierung "den Laden mal so richtig wegblasen" in seiner Besprechung des Liederabends von Erwin Schrott ( "Hauptsache lustig", 27. Juli). Sie wird im Freundeskreis die Runde machen!

Fritz Jensch, München

© SZ vom 31.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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