Weitere Briefe:Nato und EU

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Ein Leser fordert den Umbau des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses zu einer europäischen Partnerschaft. Ein anderer kritisiert den Titel "Handfester Sieg" nach der Wahl Frau von der Leyens an die EU-Spitze.

Verteidigungsbündnis für Europa

Zu " Nato: Die vier Fragezeichen" vom 4. Dezember: Braucht Europa die Nato? Wozu ist die Nato noch gut? Europa braucht Bündnispartner um sich zu verteidigen? Ja gegen wen? Gegen die bösen Russen unter dem bösen Putin? Die Geschichte zeigt uns etwas anderes, wenn wir es nur sehen wollen. Die Angriffe aus dem Osten von den mongolischen Horden liegen lange zurück. Danach haben zuerst Napoleon und dann Hitler versucht Russland zu erobern.

Also, aus russischer Sicht ist Westeuropa der Aggressor, vor dem es sich verteidigen muss. Wir sollten uns mal vorurteilsfrei um ein gutes Verhältnis zu unserem unmittelbaren europäischen Nachbarn bemühen. Das bringt uns mehr Sicherheit als die unsinnige nukleare Teilhabe.

Europa braucht eine eigene Verteidigungsinitiative. Die Unterstützung des Anspruchs der USA als (einzige) Weltmacht sollte nicht politische Doktrin von Europa sein. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat recht. Die Nato in der jetzigen Form hat ihre Berechtigung verloren und ist durch eine europäische Politik der Partnerschaft zu ersetzen.

Hans-Kurt Henning, München

Respektlosigkeit vor den Wählern

Zu "Handfester Sieg" vom 28. November: Handfester Sieg? Es war glatter Wahlbetrug - und kein "handfester Sieg"! Im Klartext: Ich hätte Frau von der Leyen und ihre Partei nicht gewählt, wäre sie denn auf dem Wahlzettel gestanden, und viele Tausend andere Wähler wohl auch nicht. Zur Wahl stand aus Deutschland Manfred Weber. Den Wählern zuerst einen erfrischenden Politiker präsentieren, um dann am Schluss eine alte Weggefährtin dort zu installieren ... Das geht gar nicht! Was hat das noch mit Demokratie zu tun?

Es war eine Respektlosigkeit vor Volk und Wähler. Wie würde die SZ wohl berichten, wenn Wladimir Putin einen jungen hoffnungsvollen Politiker für einen Neuaufbruch zur Wahl stellen würde und dann am Ende einen alten Weggenossen in genau dieses Amt befördern würde? Da wollte ich die SZ mal erleben! Der "Sieg" von Frau von der Leyen zeigt auch in welch desolatem Zustand die EU seit Merkels Flüchtlingspolitik ist. Innerhalb der EU hätte man sich bitteschön vorher klar werden müssen, wer das Amt einnehmen soll. Ich werde unter Merkel (auch nicht unter AKK) zu keiner Wahl mehr gehen. Und das Allerschlimmste: Ich war auch noch Wahlhelfer bei diesem Betrug. Nie mehr wieder!

Wolfgang Bauer, Obertraubling

© SZ vom 16.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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