Weitere Briefe:Mehr und mehr

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Mehr Dienstleistungen auf dem Land, mehr Verkäuferinnen in den großen Kaufhäusern - und dann noch ein Nationalfeiertag am 2. Juni, dem Todestag des Studenten Benno Ohnesorg - das sind die Wünsche von SZ-Leserinnen und Lesern.

Henne oder Ei

"Auf dem Land sieht's alt aus" vom 23. Mai: Warum wird immer wieder behauptet, dass Industriearbeitsplätze Stellen im Dienstleistungssektor schaffen und nicht umgekehrt? Gerade die ländlichen Regionen zeigen, dass die Menschen abwandern, wenn keine Dienstleistungen angeboten werden. Dann findet auch der mittelständische Industriebetrieb keine Arbeitskräfte mehr. Welcher Wirtschaftssektor welchen stützt, scheint mir eher eine Frage nach Ei oder Henne zu sein. Sie behaupten ganz konkret, dass jeder Industriearbeitsplatz zwei Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor schafft. Damit dürfte es in Berlin nur 200 000 Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor geben. Schließlich hängt all unsere Wirtschaft von der Landwirtschaft ab, und der geht es schon seit mehr als 50 Jahren so schlecht, dass sie subventioniert werden muss - auch von den Steuern, die beim Haareschneiden abgeführt werden.

Sebastian Pfütze, Weimar

Endlich mehr Verkäuferinnen

"Offen für alles - Karstadt und Kaufhof fordern in ungewohnter Eintracht, dass sie an jedem Sonntag öffnen können" vom 30. Mai: Es gibt für alles einfache Lösungen. Für den Erhalt der Kaufhäuser wäre das Wichtigste, endlich mehr Personal anzustellen. Ich möchte keine 5000 Quadratmeter durchqueren müssen auf der Suche nach einer Verkäuferin, nur um zu fragen, wo ich den gewünschten Artikel finden kann. Sobald die Vorstandsebene das begriffen hat, könnten sie den Umsatz maximieren.

Heidrun Funk, Berlin

Nationalfeiertag am 2. Juni

"Krieg und Frieden" vom 2. Juni: Der 2. Juni sollte sofort der deutsche Nationalfeiertag werden - bei Streichung jener zweiten Feiertage von Ostern/Pfingsten und Weihnachten. (Und jenes Tages der "Wiedervereinigung" von BRD mit einer abgewirtschafteten, maroden DDR.) Dies sicherlich zur Freude aufgeklärter akademischer Intellektueller in Deutschland, begleitet von der Sympathie der Bevölkerung in anderen demokratischen Ländern. Mit diesem blutigen und gewalttätigen Tag beginnt die Demokratie in Deutschland, die bis dahin von den herrschenden alten Politikern und den Siegern gefördert wurde, aber ohne Inhalt blieb. Bis heute gibt es von den Regierenden in Berlin und den polizeilichen Tätern keinerlei Entschuldigung jenen gegenüber, die seinerzeit u. a. verprügelt worden sind. Nur der Regierende Bürgermeister von Berlin, damals Heinrich Albertz, entledigte sich seines Amtes. Aufklären und weiter handeln, das wäre wirklich ein politisches Zeichen von Demokratie in Deutschland.

Dr. Klaus Bätjer, Hagen

© SZ vom 12.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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