Weitere Briefe:Lehrerbildung nebenbei

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An der Diskussion um den Digitalpakt für Schulen zeige sich, dass der Föderalismus in der Bildungspolitik gar nicht gut funktioniere, moniert ein Leser. Über den "Rosenkrieg" zwischen der EU und England regt sich eine Leserin auf.

"Stinkende Sterntaler" vom 14. Februar:

Lehrerbildung nebenbei

Die armselige Diskussion um den Digitalpakt für Schulen zeigt dramatisch die Verzwergung der deutschen Bildungspolitik. Bereits 2007 proklamierte Bundeskanzlerin Angela Merkel die "Bildungsrepublik". Das im Ausland nur mit Kopfschütteln quittierte Kooperationsverbot führte zu noch größerer Diskrepanz zwischen den Bundesländern. Die im Grundgesetz geforderten vergleichbaren Lebensbedingungen sind in weiter Ferne. Das gilt leider auch für die Lehrerbildung, die Wiege der Profession der Pädagogen. Die Konzeption in den Bundesländern ist nicht kompatibel, und an den Universitäten wird Lehrerbildung nur nebenbei betrieben. Das Ziel der Entwicklung einer eigenen Berufswissenschaft ist nicht im Visier - mit verheerenden Folgen. Heribert Prantl hat einige benannt und eine konstruktive Wende vorgeschlagen, die in einem Werkstattgespräch durch die Kultusministerkonferenz herbeigeführt und in den Ländern umgesetzt werden könnte. Kooperativer Föderalismus in gesamtstaatlicher Verantwortung ist ein Gebot der Zeit und ein Auftrag für die Politik.

Dr. Ludwig Eckinger, München

Rosenkrieg der Politik

"Kern und Kernfäule" vom 9. Februar:

Wann immer man über den Zustand der Europäischen Union liest, kommentiert die Presse politische Beziehungen. Ich frage: Wer soll denn zusammenarbeiten und wer tut es auch? Wer schafft Wohlstand und Frieden? Sind es Händler und Unternehmer oder sind es Regierungen? Gerade jetzt, beim ersten Scheidungsfall dieser Politheirat EU, wird deutlich, dass nicht Händler und Produzenten die prognostizierten Lkw-Schlangen und den Rosenkrieg verursachen, sondern die EU mit ihren politischen Verträgen. Genauso wie nicht Siemens oder Alstom bestimmen dürfen, was ihrer Wettbewerbsfähigkeit guttut, so darf wohl auch nicht BMW seiner Produktion und seinem Ein- und Verkauf nachgehen, wenn es den Politikern mit und ohne EU-Mitgliedschaft nicht passt. Wer besteht auf Zollschranken, die am 29. März erhoben werden, wenn keine politische Einigung zustande kommt? BMW sicher nicht, die Arbeiter in Oxford auch nicht. Die WTO und die EU schon. Außer den politischen Einheiten und ihrem Wunsch nach Macht ist kein Europäer schuld daran, dass die EU sich "mühsam dahinschleppt". Der Begeisterung für das Projekt Europa tut das nicht gut.

Gabi Baderschneider, Sinzing

© SZ vom 18.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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