" Eine Schande" vom 23. November:
An Demenz erkrankte Nationen
Christian Zaschke ist zu danken für den seltenen Mut, mit dem er die Dinge in aller Deutlichkeit anspricht. Dass die USA als mit der Demokratie erfahrenste Nation - sorry England - sich ein Subjekt wie Donald Trump zum Präsidenten wählt, ist nicht nur eine Schande, sondern eine unfassbare Schande und nicht nur mit der Dummheit einiger zu erklären. Allerdings ist Trump ja nicht der Erste unter Gleichen. Lange vor ihm gab es Unfassbarkeiten wie einen wiederholten Silvio Berlusconi in Italien, und gibt es Widerwärtigkeiten wie in Polen und Ungarn, fällt eine vermeintliche Schwarmintelligenz in Großbritannien auf die Versprechungen skrupelloser Faktenverdreher und Geschichtsignoranten aller Couleur herein. Und wählt bald ein Viertel der Deutschen wieder die Faschisten, kaum drei Generationen nachdem sie unter deren Führung das größte Verbrechen überhaupt begingen.
Man muss wohl konstatieren, dass dieser Fisch nicht vom Kopf her stinkt. Der Indizien gibt es viele, dass die westliche menschliche Gesellschaft einen Punkt erreicht hat, an dem sie mit der in Jahrhunderten erkämpften Freiheit nicht mehr verantwortungsvoll umgehen kann. In der Folge ist der Mensch, anders als in seiner bisherigen Evolution, nicht mehr zu einem angebrachten, aber angemessenen Umgang mit den sich ihm stellenden Herausforderungen fähig. Die um sich greifende Zivilisationskrankheit Demenz befällt ganz offenbar nicht nur den Menschen als Individuum. Bei diesen mag sich auf längere Sicht die Ausbreitung unter Kontrolle bringen lassen. Eine demente Gesellschaft kann nur untergehen.
Michael-Alexander Seitz, München
Sie schämen sich nicht
Eine Schande, wenn ich ihn nicht gelesen hätte, den Artikel von Christian Zaschke zu Donald Trump. Ich habe bisher noch keinen Kommentar oder Artikel gefunden, der diesen Menschen so treffend charakterisiert, der seine Dummheit, seinen Narzissmus, seine Ignoranz und die damit verbundene Gefahr für Amerika und die Welt so deutlich zu machen versteht. Die Werte, die bisher Gültigkeit hatten, werden mit Füßen getreten.
Das ist die eine Seite, Donald Trump als Person. Die andere Seite ist, dass dieser Mensch ja nicht sein Unwesen treiben könnte, wenn er nicht genug Menschen hinter sich hätte. Die schämen sich nicht für Trumps Unwissen, seine Skrupellosigkeit, Peinlichkeiten und den Wertezerfall in ihrem Land. In ihrem Glauben an das vermeintliche eigene Wohl verschließen sie die Augen und jubeln, wie Zaschke schreibt, einem "Mann außer Kontrolle" zu. Wer da zurück- oder weiterdenkt, muss Angst bekommen und sich fragen, ob sich die Geschichte wiederholen kann.
Ulrike Saur, Ebenhausen
America first im Klimaschutz
Die USA sind seit Jahrzehnten Hauptverursacher für den Klimawandel. Daher ist es an der Zeit, die Forderung aufzustellen: "America first beim Klimaschutz". Da selbst die massiven volkswirtschaftlichen Schäden im eigenen Land die Regierung Donald Trump nicht dazu bewegen, eine Umkehr der Klimapolitik einzuleiten, müssen wir als Verbraucher Handeln mit einem Totalboykott amerikanischer Produkte und Firmen, damit diese die finanzielle Unterstützung Trumps einstellen. Es gibt Alternativen zu den amerikanischen Produkten und zu Amazon und Google, die sich auch noch dadurch auszeichnen, alle Steuerschlupflöcher für sich zu nutzen, und damit dazu beitragen, dass die Steuerlast für den Normalbürger entsprechend hoch ist.
Warum zum Beispiel nicht bei der Suche auf die deutsche Suchmaschine Ecosia umsteigen, deren Betreiber wie selbstverständlich ihre Steuern in Deutschland zahlen und zudem auch noch Gewinne in den Klimaschutz stecken?
Willi Hennebrüder, Lemgo