Thema der Woche:Hallo, Frau Roboter!

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Virtual-Reality-Brillen machen lebendig, was bisher nur in Büchern stand. (Foto: Sebastian König)

Wie lernen Menschen in der Zukunft? Von wem? Und was überhaupt? Ein kleiner Ausblick zum Ferienende.

Von Katharina Kunzmann

Wie begrüßt man einen Roboter? In der Schule der Zukunft werden künstliche Intelligenzen genauso zum Alltag gehören wie Lehrer: Hallo, Frau Roboter? Als KI-Assistenten helfen sie, das eigene Lerntempo zu finden. Jeder bekommt das, was er oder sie in dem Moment gerade braucht: eine schwierigere Matheaufgabe oder frische Luft, Wiederholung, Fächerwechsel oder einen Schluck Wasser. Ganz individuell.

Klassenzimmer wird es in der Schule von übermorgen wohl nicht mehr geben, eher große Technikräume mit Lerninseln, an denen Menschen zusammenkommen - vielleicht aus der ganzen Welt? Papierprofis aus Japan zeigen dann, wie man Origami faltet, italienische Schüler helfen beim Referat über Rom ... Statt durch den Erdkundeatlas zu blättern, wird man mit VR-Brillen durch fremde Landschaften laufen. Und bei Präsentationen schweben 3-D-Hologramme mit Bilder und Figuren aus Licht durch den Raum - ein bisschen wie bei Harry Potter.

Auch was wir lernen wird sich ändern. Auswendiglernen, Kopfrechnen oder Vokabelnpauken werden unwichtiger, weil man ständig alles nachschauen kann. Vielleicht kann man sich so was in Zukunft sogar in den Körper packen: als Chip fürs Gehirn oder Spick-Kontaktlinse? Wichtiger wird dagegen, was uns Roboter nicht abnehmen können: kritisch nachdenken und kreativ sein zum Beispiel. Vielleicht gibt es auch ganz neue Fächer? Träumen etwa, Genießen oder Faulenzen?

Die Zukunft schafft hoffentlich Freiraum in der Schule: Kinder werden länger gemeinsam lernen und mehr selbst entscheiden. Etwa, wann sie Prüfungen schreiben wollen. 45 Minuten still sitzen und zuhören? Wird es nicht mehr geben. Lehrer werden zu Lernbegleitern, die Kinder beim Selbstlernen unterstützen. Die Schule der Zukunft könnte ziemlich cool werden. Und für die Sache mit dem Roboter-Hallo findet sich bestimmt noch eine Lösung.

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