SZ Werkstatt:Gleichberechtigung

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Wie viele Frauen und Männer arbeiten in Führungspositionen in Redaktion und Verlag? Carolin Gasteiger, Mitglied im Redaktionsausschuss, klärt auf.

Carolin Gasteiger ist Kultur- und Medienredakteurin der SZ und Mitglied im Redaktionsausschuss. Ihr Augenmerk richtet sich auf die Gleichberechtigung. (Foto: Friedrich Bungert)

Wie ist das Verhältnis von Männern und Frauen in der Redaktion sowie in der Geschäftsführung und im Aufsichtsrat der SZ?

Hans Herz, Remscheid

Die Frage nach der Gleichberechtigung der Geschlechter in der SZ sorgt immer wieder für Debatten im Haus. Haben wir genügend Artikel von Autorinnen im Blatt, aber vor allem: Gibt es genügend Kolleginnen in Führungspositionen? Wie so viele Unternehmen, politische Parteien, sportliche oder kulturelle Institutionen versucht auch die SZ, frei werdende Positionen im Haus paritätisch zu besetzen. Diskussionen dazu sind oft der erste Schritt zur Veränderung und da hat die SZ in diesem Jahr einen entscheidenden getan: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die SZ mit Judith Wittwer eine Chefredakteurin. Blickt man auf die gesamte Chefredaktion, bestehend aus Wittwer, Wolfgang Krach sowie den beiden stellvertretenden Chefredakteuren Alexandra Föderl-Schmid und Ulrich Schäfer, ist diese zur Hälfte mit Frauen besetzt. Das ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil die SZ dafür 75 Jahre alt werden musste, sondern auch, weil es auf anderen Ebenen noch deutlich männlicher zugeht.

Die SZ gehört zur Süddeutschen Zeitung GmbH, deren Geschäftsführer Stefan Hilscher und Dr. Karl Ulrich sind. Die Süddeutsche Zeitung GmbH wiederum ist Tochterfirma der Süddeutscher Verlag GmbH, die Teil der Südwestdeutsche Medienholding GmbH (SWMH) ist. Die Geschäftsführungen der genannten Unternehmen sind durch Männer besetzt.

Ausgewogener gestaltet sich die Verteilung von Frauen und Männern auf Ressortebene in der Redaktion. Von 22 Ressortleiter-Stellen sind laut Impressum 14 männlich, acht weiblich besetzt. Insgesamt ist die Redaktion zu 48 Prozent weiblich. Auch bei der Auswahl der Volontärinnen und Volontäre wird auf Diversität geachtet. Der Frauenbeirat der SZ kümmert sich innerhalb der Redaktion um die Belange der Kolleginnen.

Der SZ ist auch daran gelegen, Frauen als Stimmen in die Berichterstattung zu bringen, um deren Repräsentanz in der Öffentlichkeit zu verbessern und um Leserinnen mehr Identifikationsfläche zu bieten. Im Alltag diskutiert die Redaktion dann, ob eine Expertin oder ein Experte angefragt werden soll, wie viele Bücher von Schriftstellerinnen oder von Autoren empfohlen werden oder ob man Texte über Pflegethemen immer mit Frauen bebildern muss. Wir haben das Ziel, ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern zu erreichen, sind davon aber noch ein gutes Stück weit entfernt. cag

(Foto: N/A)
© SZ vom 31.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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