Papst:Unterstützung für Franziskus

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Immer wieder wird deutlich, dass einflussreiche Kardinäle und Bischöfe gegen Papst Franziskus' angestrebte Liberalisierung der Kirche sind. Ein Leser wünscht sich klare Signale von deutscher Seite.

"Shitstorm gegen Franziskus" vom 5./6./ 7. Januar sowie "Des Papstes Heiliger Zorn" vom 29. Dezember:

Die kontroversen Reaktionen seit der Veröffentlichung des Schreibens "Amoris laetitia" zeigen, dass die von Papst Franziskus intendierte Diskussion über eine Neuausrichtung der kirchlichen Sexualethik in Gang gekommen ist. Seit der Enzyklika "Humanae vitae" im Jahr 1968 hat kein päpstliches Schreiben so viel Beachtung gefunden wie "Amoris laetitia". Anders als damals sind es diesmal vor allem einzelne Kardinäle, Bischöfe und Theologen, die sich der dringend notwendigen Weiterentwicklung der katholischen Sexualethik verweigern. Die deutschen Bischöfe sollten noch viel konsequenter als bisher die grundsätzlichen Reformen unterstützen, die Franziskus auf der Linie des Zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen versucht. Dass er 2017 die fünfjährige Amtszeit von Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation nicht verlängert hat, war absehbar und auch folgerichtig. Besonders während der beiden Familiensynoden und nach Erscheinen von "Amoris Laetitia" traten die Differenzen klar zutage. Cristian Weisner, Dachau

Was sagt eigentlich Gott dazu?

Da könnte bei jener Bischofskonferenz im Oktober 2018 die berühmte Scherzfrage vielleicht zu theologischem Ernst werden: "Ist der Papst katholisch?" Oder bestimmen dann die Bischöfe, was katholisch sein wird? Überaus hilfreich wäre es natürlich, wenn nicht nur der Papst und sein Führungspersonal über diese schwierigen Entscheidungen reden würden, sondern auch ihr Gott dazu etwas sagen würde. Die katholische Kirche wurde ja (angeblich) zur Verkündigung seiner Lehren und Gebote gegründet, sodass ein "Wort des lebendigen Gottes" doch äußerst wünschenswert wäre. Aber auch dieser bleibt wohl weiterhin genauso stumm wie alle anderen Götter vor, neben und nach ihm. Möglicherweise weil auch diese Heilige Dreifaltigkeit ebenso wenig existiert wie Zeus und Jupiter, Isis und Osiris, Allah, Manitu und andere mehr? Manfred Schleyer, München

© SZ vom 15.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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