"Tierpark erhöht Eintrittspreise" vom 19. Januar:
Eintrittspreise zu erhöhen ist kein ungewöhnlicher und oft auch ein notwendiger Schritt. Doch durch die Preisgestaltung lässt sich auch das Verhalten der Besucher steuern. Für einen Tierparkdirektor sollte es doch in Zeiten, in denen alle Welt von einer drohenden Klimakatastrophe spricht, selbstverständlich sein, solche Gedanken in seine diesbezüglichen Überlegungen einzubeziehen.
Und da wirkt es doch zumindest irritierend, wenn ein Parkplatz sechs Euro - die Eintrittskarte für ein Kind kostet übrigens sieben Euro - kosten soll und damit für eine vierköpfige Familie eindeutig günstiger und zugegebener Weise auch bequemer ist als die Anfahrt mit dem Öffentlichen Personennahverkehr.
Müsste aber ein umweltbewusster Tierparkdirektor nicht alles tun, um die Besucher zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu motivieren, statt mit günstigen Parkgebühren und dem Wunsch nach einem zusätzlichen Parkhaus im Landschaftsschutzgebiet den Autoverkehr noch mehr anzuheizen? Für einen Besuch des Tierparks mit größeren Kindern könnte man übrigens auch die Benützung des Isar-Radwegs in Betracht ziehen.
Die großen Theater jedenfalls machen es seit Jahren vor: Nicht nur, dass man sich die Karten zu Hause digital ausdrucken kann, auch die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist im Preis inbegriffen. Ganz nebenbei ließen sich so auch die an Spitzentagen endlos langen Schlangen an den Kassen reduzieren. Eine für den Tierpark kostengünstige Lösung müsste in Verhandlungen mit den Verkehrsbetrieben zu erreichen sein.
Die zusätzliche Belastung ließe sich durch eine spätestens dann vertretbare, drastische Erhöhung der Parkgebühren wieder hereinholen.
Peter Klimesch, München