Iran:Trumps Zündeln nicht zulassen

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Die USA drohen Iran mit einem Militärschlag. Europa müsse versuchen, diese Eskalation zu verhindern, meinen Leser - auch wenn Präsident Trump dann noch andere Druckmittel bringt.

"USA drohen Iran mit Militärschlag" vom 21. Mai und "Unter Zündlern" vom 9. Mai:

Der Kommentar "Unter Zündlern" enthält einen Satz, der eine Perspektive auf Iran und seine Menschen offenbart, die zutiefst irritiert. Es geht um die Folgen eines möglichen amerikanischen Angriffes auf Iran und die dann zu erwartenden Reaktionen, und dazu heißt es: "Leidtragende wären die Europäer, die sich mit neuen Flüchtlingen und noch mehr Chaos im Nahen Osten herumschlagen müssten." Aus einer eurozentrischen Perspektive mag man das so sehen. Die wirklich Leidtragenden aber wären die Iraner, die im Rahmen dieser Auseinandersetzungen ums Leben kämen, verwundet würden, dem Chaos im Nahen Osten ausgesetzt wären. Deren Land zerstört würde, deren Kulturgüter bedroht wären, die ihr Hab und Gut verlören, und die sich dann vielleicht nach Europa aufmachen würden. Ja, Europa bekäme diese Flüchtlingswelle zu spüren. Aber das ist mit Sicherheit viel besser, als bombardiert zu werden.

Prof. Dr. Eva Orthmann(Iranistik), Universität Göttingen

Wer mit Krieg droht, sollte schnell weggejagt werden, umso eher, je höher sein Amt ist. Die Amerikaner sollten schleunigst versuchen, ihren Präsidenten Donald Trump loszuwerden, das muss doch aufgrund ihrer Verfassung irgendwie möglich sein! Jeder, der auch nur ein bisschen etwas von Politik versteht, hat schon längst eingesehen, dass Trump ein gefährlicher nationaler und internationaler Brandstifter ist, der zum Psychologen geschickt werden müsste.

Friedhelm Buchenhorst, Grafing

Wie sollten sich Iran und seine politische Führung unter Rohani denn verhalten, bei all den Drohkulissen aus den Trump-USA? Iran hat sich an das Atom-Abkommen - so die zuständige internationale Kontrollbehörde - gehalten, indes die USA unter Trump einen multilateralen Vertrag einfach einseitig gekündigt haben. Dass man nun seitens Irans Druck macht, klare Statements zu bekommen, ist für mich nur verständlich, und der einzige Weg ist es, dann das Abkommen selbst infrage zu stellen. Man kann Iran viel vorwerfen, aber der Kriegstreiber sind die USA mit ihren Hardlinern. Trump treibt es auf die Spitze, und es sieht so aus, als ob er damit einen Krieg anzuzetteln droht. Wir Europäer dürfen dieses Vorgehen nicht tolerieren!

Sven Jösting, Hamburg

© SZ vom 27.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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