Helene Fischer:Wie sie leibt und lebt

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Welche Art von Kritik möchte man nach einem Konzert des Schlagerstars Helene Fischer in der Zeitung finden? Darüber streiten sich Leser.

"Schmetterlihhing" vom 14. September:

Natürlich ist es das gute Recht einer Kritikerin, das Konzert der Schlagersängerin Helene Fischer in Hannover genüsslich und fachkundig zu zerpflücken. In der SZ aber widmet die Autorin Juliane Liebert nur wenige beiläufige Zeilen der Musik und dem Gesang. Stattdessen sucht sie in 80 Zeilen Vergleiche zu einem Klo und dem Pinkeln oder beschäftigt sich ironisch mit den rasierten Achselhöhlen der Sängerin und damit, dass die Länge ihrer Röcke so berechnet ist, dass man ihr "immer fast, aber nie tatsächlich in den Schritt schauen" kann.

Ich finde diese bemühten spätpubertären Fantasien kaum humorvoll oder originell. Da las man im Feuilleton schon weniger verächtliche Verrisse, dafür auf höherem Niveau. Hinrich Westphal, Hamburg

Unverstanden von der Elite

Das vorweg: Ich würde auch nicht freiwillig in ein Helene-Fischer-Konzert gehen. Da kann ich verstehen, dass Juliane Liebert sich nicht gefreut hat, dazu verdonnert zu werden, sich solch eines anzutun. Aber: Es macht einen Unterschied, etwas doof zu finden oder sich so herablassend zu äußern, dass man nicht nur die "Künstlerin", sondern auch ihre "blöden" Fans trifft. Diese Kritik ist eine Steilvorlage für alle Pegida-, AfD-, Trump-, etc.-Anhänger, die sich von der "Elite" unverstanden fühlen. Zur Professionalität der Kritikerin: Selbst für diese Art Musik gibt es wahrscheinlich Kriterien, nach denen man dieselbe beurteilen kann. Ich weiß aber nicht, ob diese Kritik dann unbedingt in der Süddeutschen stehen muss. Dr. Gerd Höpken, Berlin

Wohltuend

Liebe Juliane Liebert, vielen Dank für Ihre Fischer-Beobachtungen und Erkenntnisse! Einfach wunderbar und köstlich! Und sooo wahr! Die fromme Helene, wie sie leibt und lebt in ihrem wunderbaren Publikum! Ihr flotter Artikel hebt sich so wohltuend aus der Masse der doofen Main-Stream-Helene-Heiligenverehrung im Boulevard und der üblichen "Leute" Reportagen heraus! Geistreich, unterhaltsam, informativ, witzig, aufklärerisch! Und vor allem- a punto! Bitte weitermachen! Christopher Oberhuemer, München

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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