Corona-Impfung II:Was gilt für die Kinder?

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Viele Eltern hoffen, dass sie ihrem Nachwuchs die Covid-Spritze ersparen können. Ob Testen alleine zum Schulstart reicht? Impfen sei sicherer als testen, argumentiert ein Arzt.

Zu " Testen statt aussperren" vom 24./25. Juli, " Es ist nur eine Empfehlung" vom 21. Juli sowie zu " Minimales Risiko für Kinder" vom 9. Juli:

Zynische Strategie

Beim Thema Kinderimpfung forcieren einige in der SZ offensichtlich die Meinung der Regierung, die jeden Heranwachsenden prophylaktisch durchimpfen möchte bis zum Herbst, obwohl namhafte Fachleute sich deutlich, selbst die Ständige Impfkommission, gegen die Impfung ausgesprochen hat. Die Kinder und Jugendlichen erkranken äußerst selten an Covid oder den anderen Mutanten, weil sie ein gutes Instrument dagegen haben: ihre körpereigene Immunabwehr! Die hoch technisierte Lösung des Covid-Problems ist nicht ausgereift und in der Erprobungsphase. Das den Kindern und Jugendlichen zuzumuten, ist grob fahrlässig, da es gerade in dieser Altersgruppe zu unabwendbaren Nachwirkungen kommen könnte, was man zum Beispiel schon in Österreich bemerkt hat. Das in der jetzigen Pandemie viel gescholtene Schweden hat damals bei der Schweinegrippe-Epidemie großflächig geimpft und dadurch Leben nachhaltig zerstört (Stichwort Narkolepsie). Gerade jetzt ist eine kluge Strategie gefragt, ohne eine gefährliche Impfung zu propagieren, um aus diesem "Circulus viciosus" herauszukommen und nicht noch mehr psychische und körperliche Schäden und wirtschaftliche Einbußen zu riskieren. Die Aussage, das man nur eine begrenzte Freiheit erlangen dürfte, wenn sich Alle, auch 17 Millionen Kinder und Jugendliche impfen, ist in meinen Augen menschenverachtend zynisch.

Miriam Kostanjšek, München

Gut beraten und impfen

Testen ist immer gut. Impfen ist immer noch besser. Der Impfstoff Comirnaty von Biontech ist für Kinder über 12 Jahren zugelassen, auch gut verträglich und wirksam. Andere Impfstoffe kommen. Ich kann aus "Testen statt Aussperren" die gut gemeinte Absicht herauslesen, mit testen könnten wir die 4. Welle abfangen. Aber leider wird damit keine Immunität hergestellt. Testen statt impfen kommt immer zu spät sowie auch löschen statt Brandverhütung zu spät kommt. So können wir uns nicht an einer vierten Welle, überhaupt an keiner Epidemie vorbeimogeln. Ich habe etliche Tausend Menschen und Jugendliche ausführlich beraten und geimpft. Es ist schade, dass an exponierter Stelle in der SZ der Leitgedanke des Impfens untergeht. Das untergräbt die Impfbereitschaft.

Dr. Martin Wöhrle, Aildingen

© SZ vom 31.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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