Artenschutz:Mehr Aufwand betreiben zum Wohl der Tiere

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Ob Kücken, Bienen oder Wölfe: SZ-Leser fordern auf, mehr zu tun gegen Massenhaltung, qualvolles Leben und Sterben der Tiere. Ein Vorschlag auch: Regeln für artgerechte Bienenhaltung.

Imkern will gelernt sein: Wer mit Bienenvölkern umgeht, soll entsprechende Schulungen vorweisen können - auch das eine Form des Tierschutzes. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Zu "Hoffnung für den Tierschutz" vom 17. Mai, "Bis der Kopf summt" vom 29. April und weiteren Artikeln zum Artenschutz:

Werbung für Gockel machen

Mit großer Bestürzung habe ich Ihren Artikel über das Kükentöten gelesen. Es überrascht mich, dass in Deutschland die männlichen Küken nicht geschätzt werden. Das Fleisch der männlichen Hühner (Gockel) hat einen besonderen, ausgezeichneten Geschmack. In meiner Heimat Syrien suchen und verlangen die Leute immer nach Gockelfleisch, denn sie mögen es viel lieber als das Fleisch der Hennen. Es wird auch bedeutend weniger Hennenfleisch als Gockelfleisch verkauft. Die Syrer kümmern sich sehr um Tiere, besonders um die männlichen Tiere. Die Hühner bekommen Zeit, sich zu entwickeln und zu wachsen.

Eine mögliche Lösung des Problems wäre, speziell für den Geschmack von Gockelfleisch Werbung zu machen. Somit könnten die Landwirte einen höheren Preis dafür verlangen und es wäre ihnen möglich, die männlichen Küken aufzuziehen. Dadurch könnte man diesen Küken viel Leid ersparen. Ich bin mir sicher, die Deutschen würden auf den Geschmack kommen.

Habib Moubarak, Kaufering

Regeln für Bienenhaltung

Die Regelung wäre so einfach möglich! Jeder, der sich online ein Bienenvolk bestellt, muss zuerst folgende Zertifikate im Original an die Versender der Bienen schicken: einen Nachweis über den Besuch einer Grundlagenschulung für die Bienenhaltung, einen weiteren über eine Honigschulung und einen Nachweis über den Besuch einer Varroa-Bekämpfungs-Schulung sowie einen Nachweis über Völkerführung/Erweiterung. Ohne diese Zertifikate, die bei den jeweiligen Imkerschulen ausgestellt werden, darf kein Bienenvolk verschickt werden. Online-Schulungen werden nicht anerkannt, da es wichtig ist, auch mal vor Bienen zu stehen.

Barbara Schamberger-Oswald, Merching

Auch Wölfe sind schützenswert

"Dann lebt es sich völlig ungeniert!" Dieser Ausspruch mag beim Menschen durchaus zutreffen, aber ein Wolf würde dies anders formulieren: "Ist der Ruf erst einmal ruiniert, dann bist du bald eliminiert!" Märchen, Sagen und sonstige Geschichten haben nämlich alles dafür getan, dass der schlechte Ruf des Wolfes fast schon wie ein Gen im Menschen verankert ist. Anders lässt es sich kaum erklären, warum jetzt wieder über erleichterte Abschussbedingungen diskutiert wird.

Der Wolf ist kein einfaches und bequemes Tier, das stimmt. Aber nicht alles, was nicht für den Menschen quadratisch, praktisch und gut ist, muss deswegen gleich beseitigt werden. Mir ist bis dato noch nicht zu Ohren gekommen, dass in Deutschland ein Wolf einen Menschen getötet habe, ich habe auch noch nicht gehört, dass ein Tierhalter Insolvenz wegen Wölfen anmelden musste. Wieso also wieder diese Diskussionen? Der Wolf wird als grausames Raubtier beschrieben, aber das einzig wirklich grausame Raubtier ist der Mensch: Er behandelt Tiere wie Billigware, was nicht passt, wird geschreddert, pfercht sie in enge und zum Teil völlig überfüllte Ställe und treibt sie in die Schlachthöfe, wo sie meist unter ethisch nicht vertretbaren Bedingungen geschlachtet und dann in handliche Portionen zerlegt werden. Aber das rührt niemanden!

Der Wolf muss weg, weil er schon Schafe gerissen hat und einige Weidebauern deswegen schon wieder zu jammern angefangen haben! Der Umgang mit dem Wolf ist für mich Sinnbild dafür, was Menschen wirklich über Natur und Bewahrung der Schöpfung denken!

Hans Höhendinger, Oberschneiding

© SZ vom 31.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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