Teilzeit-Studium:Flexible Modelle ausbaufähig

Die Länder bieten eine unterschiedliche Anzahl von Part-time-Studiengängen. Bundesweit kann nur jeder zehnte in Teilzeit absolviert werden, im Saarland hingegen sogar mehr als jeder zweite.

Nur jeder zehnte Studiengang in Deutschland kann auch in Teilzeit studiert werden. Laut einer Studie des in Gütersloh ansässigen Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) gibt es im Saarland aktuell mit 64 Prozent den höchsten Anteil der in Teilzeit angebotenen Studiengänge. Dahinter rangieren Hamburg mit 42,6 Prozent und Brandenburg, wo jeder dritte Studiengang in Teilzeit studiert werden kann. Neun Bundesländer haben eine Quote unter dem Bundesdurchschnitt von zehn Prozent, darunter auch Nordrhein-Westfalen mit knapp sechs Prozent. Schlusslicht sei Sachsen-Anhalt, wo mit einem Anteil von 0,9 Prozent nicht einmal jeder hundertste Studiengang eine Alternative zum Vollzeit-Studium darstelle. Im Berufsleben seien flexible Teilzeit-Modelle inzwischen etabliert. In der akademischen Aus- und Fortbildung hingegen sei man "davon noch ein ganzes Stück entfernt", bewertet CHE-Geschäftsführer Frank Ziegele die Zahlen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes studierten zum Wintersemester 2013/14 bundesweit circa 170 000 Frauen und Männer nicht in Vollzeit. Damit sei der Anteil der Parttime-Studenten auf derzeit 6,5 Prozent gestiegen. Den höchsten Anteil von Teilzeit-Studenten haben Hamburg mit 17,2 und Nordrhein-Westfalen mit 14,9 Prozent. Dass die hohe Nachfrage in NRW sich nicht in einem hohen Anteil der Studiengänge widerspiegele, erklären die Autoren der CHE-Studie damit, dass die Parttime-Studierenden sich hier vorwiegend an ein- und derselben Hochschule befinden - der Fernuniversität Hagen.

© SZ vom 21.07.2016 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: