Schulschwänzer:Motivationsprogramm für Jugendliche

Mit seinem Förderprogramm "Projekte Schule/Jugendhilfe 2020" wendet sich das Land Brandenburg an Siebt-, Acht- und Neuntklässler, die sich vor dem Unterricht drücken. 28 Schulen bieten künftig besondere Lernangebote.

Das Land Brandenburg kümmert sich verstärkt um Kinder, die die Schule schwänzen: Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat das neue Programm "Projekte Schule/Jugendhilfe 2020" ins Leben gerufen. Es bezieht bereits Schüler der siebten und achten Klassen mit ein; das einstige Förderprogramm richtete sich nur an Schüler der neunten Klassen. Mit dem neuen Programm sollen gefährdete Schüler für einen Zeitraum von maximal sechs Monaten ein besonderes Lernangebot in einer Gruppe mit bis zu zwölf Teilnehmern erhalten. Ziel ist, dass die Jugendlichen den Unterricht in ihrer Klasse erfolgreich fortsetzen. Im Zuge eines Bewerbungsverfahrens wurden von 140 Oberschulen und Gesamtschulen in öffentlicher Trägerschaft 28 für die Teilnahme an dem Programm ausgewählt.

Die Verantwortung für das Programm, das Schulverweigerer zum Lernen motivieren soll, tragen Schule und Jugendhilfe gemeinsam. "Projekte Schule/Jugendhilfe 2020" wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes finanziert . Bis zum Ende des Schuljahres 2020/21 stehen dafür 19 Millionen Euro EU-Gelder zur Verfügung.

Im Schuljahr 2013/14 wurden nach Angaben des Bildungsministeriums etwa 535 Schulschwänzer aktenkundig. Die Schulen meldeten Jugendliche, die zehn und mehr unentschuldigte Fehltage hatten. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Eltern sind verpflichtet, darauf zu achten, dass ihre Kinder die Schule besuchen. Bei Verletzung der Schulpflicht drohen Strafen. Fehlt ein Kind beispielsweise 20 Tage unentschuldigt, ist das eine Ordnungswidrigkeit und wird mit einer Geldbuße von bis zu 2500 Euro geahndet.

© SZ vom 21.01.2016 / dpa/ssc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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