Vorgetäuschte Dienstreise. Mitarbeitern droht die fristlose Kündigung, wenn sie eine Dienstreise nur vortäuschen und, statt zu arbeiten, private Termine wahrnehmen. Die Leiterin eines analytischen Labors hatte gegen ihre Kündigung geklagt. Als sie verdächtigt wurde, während einer Dienstreise private Termine wahrgenommen zu haben, überprüfte der Arbeitgeber den privaten Kalender der Frau auf dem Dienstlaptop. Er stellte fest, dass die Frau während eines als Dienstreise abgerechneten Zeitraums vier Stunden bei den Bundesjugendspielen ihrer Tochter war. Daraufhin wurde ihr fristlos gekündigt. Dagegen klagte die Frau. Die Kündigung ist rechtmäßig, entschied das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz. Werden Arbeitszeiten nicht korrekt abgerechnet, rechtfertige das eine fristlose Entlassung, so die Richter. (Az.: 8 Sa 363/14)
Verweigerte Vorlesung. Ein Professor kann eine Lehrveranstaltung nicht einfach einstellen, wenn ihm die Studenten zu laut sind. Weigert er sich nach dem ersten Abbruch, die Vorlesung das Semester über wieder aufzunehmen, droht ihm sogar ein Disziplinarverfahren. Ein Professor hatte eine Pflichtvorlesung nach 20 Minuten abgebrochen. Der Lärmpegel sei unzumutbar, das Lehrformat könne nicht pädagogisch sinnvoll durchgeführt werden, argumentierte er. Er bot an, stattdessen in Übungsgruppen zu unterrichten. Sowohl der Dekan als auch der Präsident der Hochschule wollten ihn zur Fortführung der Vorlesung bewegen. Als eine schriftliche Anweisung keine Wirkung zeigte, leitete die Universität ein Disziplinarverfahren ein und verhängte eine Geldbuße von 500 Euro. Dagegen klagte der Professor. Ohne Erfolg. Die Weisung des Präsidenten sei für ihn bindend gewesen, entschied das Verwaltungsgericht Münster. (Az.: 13 K 2354/14.0)