Peinliche Situationen im Job:So meistern Sie einen offenen Hosenladen souverän

Was tun, wenn man auf einen offenen Hosenladen aufmerksam gemacht wird? Und wie rettet man die Situation nach einem Witz, den man nur selbst lustig fand? Buchautorin Gitte Härter gibt Tipps.

Peinliche Situationen im Job

Freunde Studie USA

1 / 6
(Foto: cydonna / photocase.com)

Was tun, wenn man auf einen offenen Hosenladen aufmerksam gemacht wird? Und wie rettet man die Situation nach einem Witz, den man nur selbst lustig fand? Buchautorin Gitte Härter gibt Tipps. Fettnäpfchen: Sie haben vor den Kollegen einen Witz gemacht, den keiner versteht. So befreien Sie sich: "Wie ein Comedian, der auf der Bühne steht: Einfach weitermachen und damit leben, dass der Witz versandet ist. Also nicht zur Erklärung ausholen, denn das frisst Zeit und ein erklärter Witz wird nicht lustiger, im Gegenteil. Und auf keinen Fall so tun, als ob die Kollegen zu blöd wären, den Witz zu verstehen!"

2 / 6
(Foto: Daniel Vineyard / iStockphoto)

Fettnäpfchen: Sie haben vor dem Chef ein Fremdwort benutzt, das nicht passt. So befreien Sie sich: "Merkt man seinen Fehler selbst, kann man ihn einfach korrigieren. Dabei nicht das falsche Wort wiederholen, also nicht sagen: 'Äh, ich meine natürlich Koryphäe, nicht Konifere*.' Sondern einfach das korrekte Wort nennen - und nahtlos weitergehen im Text. Wenn es ein lustiger Versprecher ist und sich alle kaputtlachen: Am besten herzlich mitlachen. Wenn Sie besonders gelassen sind und Ihnen was Lustiges einfällt, dann können Sie ruhig einen draufsetzen: 'Als nationale Fremdwort-Konifere weiß ich, wovon ich spreche!' Ebbt das Lachen ab, sofort weiterreden und nicht darüber diskutieren." *Sammelbegriff für Nadelhölzer, Anm. d. Red.

3 / 6
(Foto: skyla80 / photocase.com)

Fettnäpfchen: Jemand macht Sie auf Ihren offenen Hosenladen aufmerksam. So befreien Sie sich: "Bloß keine Show daraus machen! Erstens ist es schon passiert und zweitens haben es viele vermutlich überhaupt nicht mitbekommen. Ziehen Sie den Hosenladen einfach zu. Wenn Sie nervös sind, drehen Sie sich dazu kurz weg - bevor Sie ausgiebig im Schritt herumfummeln und die Umstehenden so erst auf Ihr Malheur aufmerksam werden. Gibt es Gelächter, haben Sie zwei Möglichkeiten - je nachdem, wie peinlich Ihnen die Situation ist: Entweder Sie rollen demonstrativ mit den Augen (über ihre eigene Schusseligkeit) und lachen herzlich mit. Oder Sie setzen eine Leidensmine auf und sagen etwas wie: "Mein schlimmster Alptraum!" Wenn Sie aussprechen, was Ihnen im Kopf rumgeht, ist es draußen und blockiert Sie nicht weiter. Dann einfach weitermachen. Seien Sie sicher: Alle im Publikum haben gerade mitgelitten - auch wenn sie lachen mussten."

4 / 6
(Foto: Imago Stock&People)

Fettnäpfchen: Sie haben nach der Mittagspause Grünzeug zwischen den Zähnen. So befreien Sie sich: "Wenn es Ihnen erst Stunden später im Waschraum vor dem Spiegel auffällt, ist nichts mehr zu machen. Wenn Sie aber jemand darauf hinweist, dann am besten umgehend auf die Toilette entschuldigen. Bloß nicht am Tisch in den Zähnen bohren und dauernd fragen: 'Ist es jetzt weg?' Wenn Ihnen bei Ihrem Gegenüber auffällt, dass er oder sie Essensreste zwischen den Zähnen oder im Bart hängen hat, dann die betreffende Person darauf aufmerksam machen. Es ist weder für Sie, noch für den anderen unangenehm, wenn man es sagt. Aber es ist für alle Beteiligten sehr wohl peinlich, wenn man nichts sagt."

5 / 6
(Foto: Imago Stock&People)

Fettnäpfchen: Sie haben den Namen Ihres Gesprächs- oder Geschäftspartners vergessen. So befreien Sie sich: "Immer sofort fragen! Einen Namen zu vergessen, ist kein Drama. Aber es kann sehr wohl unangenehm werden, wenn man peinlich versucht, den Namen zu vermeiden - und womöglich später nicht weiß, mit wem man gesprochen hat. Wenn man zu Beginn der Besprechung Visitenkarten austauscht und die Karten der Gesprächspartner so vor sich hinlegt, wie die Gegenüber sitzen, kann man sich einfach kurz vorbeugen und ablesen. Nachfragen gilt übrigens auch, wenn es sich um einen schwierigen Namen handelt: 'Herr Aksac? Spreche ich das richtig aus: Aksatzsch?' So vermeiden Sie die Unsicherheit oder gar Peinlichkeit, jemanden womöglich mehrmals falsch anzusprechen. Nicht jeder korrigiert seine Namen von sich aus - witzigerweise oft, um zu vermeiden, dass es dem anderen peinlich ist."

6 / 6
(Foto: Imago Stock&People)

Fettnäpfchen: Sie werden beim Tratschen, von Ihrem Lästeropfer erwischt. So befreien Sie sich: "Prinzipiell gilt: Reden Sie über Kollegen immer so, dass sie jederzeit hinter Ihnen stehen könnten. Ist das Kind in den Brunnen gefallen, ist es ratsam, ein klärendes Vier-Augen-Gespräch zu suchen. Denn solche Situationen eskalieren oft in der Hitze des Moments, weil sich einer angegriffen und der andere ertappt fühlt. Da kommt selten etwas Gutes bei raus. Beim Gespräch aber nicht rechtfertigen, herausreden oder gar aufrechnen ('Du hast aber ...!"), sondern sich aufrichtig entschuldigen. Denn Lästern ist nie in Ordnung. War es nicht einfach ein Lästern, sondern steht dahinter ein Konflikt, dann sagen Sie dem Kollegen, was Sie stört, oder warum Sie so emotional waren."

© Süddeutsche.de/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: