Lesestoff:In der Postdoc-Phase

Mirjam Müller: Promotion - Postdoc - Professur. Frankfurt am Main, Campus Verlag 2014. 266 Seiten, 24,90 Euro. (Foto: oh)

Sich jahrelang auf die Promotion zu konzentrieren, ist eine besondere Leistung, eine Professur zu bekommen, erst recht. Mirjam Müllers Leitfaden "Promotion - Postdoc - Professur" bietet praxisnahe Ratschläge für die Wissenschaftskarriere.

Von Juliane Lutz

Wegweiser. Postdocs gibt es viele, aber eine Professur ergattern nur die wenigsten. Das liegt zum einen an der begrenzten Zahl der begehrten Stellen: auf jede zehnte Promotion und jede dritte Habilitation kommt nur eine freiwerdende Professur. Mirjam Müller, Personalentwicklerin an der Universität Konstanz, will in "Promotion - Postdoc - Professur" die ominösen Spielregeln für eine Wissenschaftskarriere entschlüsseln. Entstanden ist ein praktischer Leitfaden voller nützlichen Informationen, in die sie ihre Erfahrungen als Coach an der Uni eingebracht hat. Im Kapitel "Das akademische Karriereportfolio" beschreibt die Autorin, worauf es beim Forschungsgebiet, bei Publikationen, Vorträgen oder Drittmittelwerbung ankommt. Letzteres ist zu einem harten Indikator geworden, um die Leistung von Wissenschaftlern zu belegen. Müller rät dazu, sich hier unbedingt beraten zu lassen, denn je besser vorbereitet der Antrag auf Fördermittel ist, desto größer sind die Chancen einer Bewilligung.

Im Kapitel "Rahmenbedingungen der Wissenschaftskarriere" spricht die Autorin ungeschminkt die Schattenseiten der Postdoc-Phase an. Die Jahre zwischen Promotion und einer unbefristeten Stelle als Hochschullehrer sind oft geprägt von nur auf ein paar Monate befristeten Stellen und geringem Einkommen. Da ist es schwierig, eine Familie zu gründen.

Ein umfangreicher Anhang mit Förderprogrammen und Netzwerk-Beispielen komplettiert das Buch. Wer auf dem Weg zur Professur Fallen vermeiden will, sollte es lesen.

© SZ vom 23.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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