Lernmethoden:Mit Musik und Kontext

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Die einen büffeln Vokabeln mit Karteikärtchen, die anderen benutzen Apps. Die Vor- und Nachteile der fünf wichtigsten Methoden.

Von Miriam Hoffmeyer

Mit Karteikärtchen. Der Methoden-Klassiker hat gleich mehrere Vorteile: Die Kärtchen können nach Belieben gestaltet werden, auch mit Skizzen. Was noch nicht sitzt, kommt zur Wiederholung in ein Extrafach. Nützlich ist auch, dass man die Karten beim Lernen hin und her wendet, haptische Erfahrung soll das Gedächtnis fördern. Nachteil: Karteikästen sind unhandlich und schlecht zu transportieren.

Mit Vokabeltrainer-Apps. Die kostenlosen Miniprogramme für Tablet und Smartphone sind oft spielerisch aufgebaut: Versteckte Wörter müssen mit dem Finger weggerubbelt oder Buchstaben in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Als Belohnung gibt es Licht- und Soundeffekte. Mit dem Handy kann man fast an jedem Ort üben und zum Beispiel Wartezeiten sinnvoll nutzen. Es kann allerdings aufwendig sein, die richtigen Vokabeln zum Lernen auszuwählen.

Mit Superlearning. Das Prinzip: Der Lerner lagert sich bequem hin und versetzt sich bei gedämpftem Licht und angenehmen Düften in einen Zustand tiefer Entspannung. Mit Musik unterlegt soll der Lernstoff dann praktisch ungehindert ins Gehirn fließen. In den Achtzigerjahren wurden unzählige Superlearning-Audiokassetten verkauft, mittlerweile ist die Methode aus der Mode gekommen.

Mit Mindmaps. In Baumdiagrammen lassen sich Vokabeln anschaulich verbinden. Für jede Vokabel sind mehrere verschiedene Mindmaps möglich - beispielsweise von der Wortfamilie, ähnlich klingenden Wörtern oder Wörtern mit ähnlicher Bedeutung. Zusammenhänge speichert das Gehirn besser als einzelne Wörter. Wer den Papierverbrauch nicht scheut, kann sich deshalb auf diese Weise viel einprägen.

Mit ganzen Sätzen. Neben der Vokabel und ihrer direkten Übersetzung werden immer auch vollständige Sätze gelernt. Das macht es leichter, die Vokabel in einen sinnvollen Kontext zu stellen und in der Praxis anzuwenden. Das Lernen in ganzen Sätzen gilt als natürlicher, weil Kinder ihre Muttersprache so lernen. Die Vokabelteile vieler Schulbücher sind heute nach dieser Methode gestaltet.

© SZ vom 16.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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