Job-Ausblick 2009:Der ultimative Karriereplaner

Rezession, Jobabbau, Wirtschaftskrise? sueddeutsche.de sagt Ihnen, wie Sie trotzdem unbeschadet durch das Jahr 2009 kommen - und Monat für Monat die Karriereleiter hochklettern.

Julia Bönisch

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Januar: Das ZielvereinbarungsgesprächWer an Silvester gute Vorsätze für das neue Jahr gefasst hat ("Endlich befördert werden - und hart dafür arbeiten"), nimmt sie bestenfalls im Januar noch ernst. Das weiß auch Ihr Vorgesetzter: Deshalb legt er - strategisch sehr geschickt - das Zielvereinbarungsgespräch in die ersten Wochen des Jahres. Da ist der Mitarbeiter noch motiviert und bereit, sich auf allerhand Sonderprojekte und -aufgaben festnageln zu lassen. Doch Vorsicht: Man sollte sich nur gut vorbereitet in die Verhandlung begeben. Blauäugige sehen sich schnell mit unmöglichen Vorgaben à la "Verdopplung des Jahresumsatzes schon im ersten Quartal" konfrontiert.Deshalb: Legen Sie nur solche Ziele fest, von denen Sie absolut sicher sind, sie auch zu erreichen - und verpacken Sie das so geschickt, dass Ihr Chef dennoch beeindruckt ist. Wenn "Absolute Erfüllung der Just-in-Time-Vorgabe und bedarfsynchroner Arbeitsbeginn" zum Beispiel nur bedeutet, dass Sie pünktlich zu erscheinen haben, wäre dieses Problem gelöst.Bild: iStock

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Februar: Die FaschingsfeierAbgesehen vom Betriebsausflug (siehe Juni) und der Weihnachtsfeier (siehe Dezember) sorgt nur noch die alljährliche Faschingsfeier für einen solch wohligen Schauer: Einerseits ist sie eine gute Gelegenheit, zu netzwerken, dem Vorgesetzten einmal charmantere Sätze als "Ja, ich kümmere mich sofort darum" mitzuteilen oder dem netten Kollegen aus der Marketing-Abteilung endlich mal näher zu kommen. Andererseits kann das alles recht schnell peinlich werden. Profis gehen deshalb auf jeden Fall hin - man weiß schließlich nie, was man verpasst, halten sich aber vornehm zurück. Ist niemand verkleidet, sollte man das auch nicht tun. Sind dagegen alle kostümiert, sollten Sie schon mitziehen. Aber Vorsicht: Wer im Funkenmariechendress oder als Playboybunny erscheint, während der Chef sich nur zwei rote Herzchen auf die Wange gepinselt hat, hat es vermutlich ein wenig übertrieben.Bild: Getty

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März: ein Netzwerk gründenUnerlässlich für jede Karriere ist jemand, der sie fördert. Wenn Sie sich im Februar geschickt angestellt haben, haben Sie seit der Faschingsfeier einen Gönner aus den oberen Etagen. Schließen Sie sich so schnell wie möglich dauerhaft mit ihm zusammen: Gehen Sie gemeinsam Tennis spielen, Fußball gucken oder laufen. Fortgeschrittene treffen sich schon auf dem Golfplatz oder stecken ihren Nachwuchs in die gleiche Kindertagesstätte. Gemeinsames Osterbasteln am Samstagnachmittag oder ein Elternabend zum Thema "Stille-Übungen für Ihr ADHS-Kind" im Gruppenraum "Schneewittchenzimmer" verbinden ungemein.Bild: dpa

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April: GehaltsverhandlungNachdem Sie sich auf diese Weise die Zuneigung Ihres Vorgesetzten erschlichen haben und darüber hinaus immer schön pünktlich erschienen sind, sollte eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung kein Problem mehr für Sie sein. Doch Obacht: Fallen Sie nicht gleich mit der Tür ins Haus und vermeiden Sie die Worte "Geld" oder "Gehalt". Bitten Sie stattdessen um ein Gespräch über künftige Aufgaben oder Ihre Position. Und wenn er sich partout nicht darauf einlassen will, Ihnen mehr zu zahlen, lassen Sie sich Ihren Einsatz auf andere Weise entlohnen. Vielleicht lässt sich, wenn schon kein Dienstwagen, eine Bahncard herausholen. Oder Zuschüsse zur teuren Kinderbetreuung. Schließlich weiß er, wie kostspielig eine Unterbringung im Schneewittchenzimmer ist.Bild: iStock

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Mai: einmal blaumachenNachdem das Jahr bisher so gut gestartet ist, können Sie sich im Mai eine kleine Auszeit gönnen. Doch wählen Sie dafür keinesfalls den Montag oder Freitag, so schöpft ein misstrauischer Kollege garantiert Verdacht. Und lassen Sie sich eine gute Ausrede einfallen, die Ihr Vorgesetzter Ihnen abnimmt. Glaubt man der Jobbörse Careerbuilder.com, hat ein schnödes "Ich hab die Grippe" ausgedient. In einer Umfrage sammelte sie die kreativsten Entschuldigungen, die Vorgesetzte schon zu hören bekamen: "Wir waren im Zirkus, da hat mich ein Tiger angepinkelt, und das hat eine Ohren-Infektion bei mir ausgelöst", "Mein Hund war krank, und ich wollte rausfinden, was ihm fehlt, und habe von seinem Hundefutter gegessen. Jetzt bin ich auch krank", oder "Unglücklicherweise ist mein Sohn direkt neben weichem Beton eingeschlafen und wir konnten seinen Fuß nicht frei bekommen".Bild: afp

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Juni: der BetriebsausflugGrundsätzlich gilt für den Betriebsausflug das Gleiche wie für die Faschingsfeier (siehe Januar) oder die Weihnachtsfeier (siehe Dezember): Wer nicht mitmacht, verpasst garantiert was. Alle, die sich ausklinken, gelten als spaßbremsende Spielverderber, die lieber Bleistifte spitzen als endlich mal was zu erleben. Damit Sie aber vor jeder unangenehmen Überraschung sicher sind und nicht trotz Höhenangst zum Bungee-Jumping vom Fernsehturm antreten müssen, organisieren Sie den Betriebsausflug am besten selbst. So erarbeiten Sie sich den Ruf eines kommunikativen Organisators mit Humor.Bild: Reuters

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Juli: ausmistenSommerloch. Nichts ist los. Manche Vorkommnisse während des Betriebsausflugs waren den Kollegen so peinlich, dass sie sich in den Urlaub verabschiedet haben. Auch Kunden und Geschäftspartner lassen Sie in Ruhe. Das ist die beste Zeit, um endlich mal Büro und Schreibtisch aufzuräumen. Angeblich verrät dem Vorgesetzten schon ein Blick auf unseren Arbeitsplatz, ob wir sorgfältig, gewissenhaft und engagiert sind. Die drei Tage zum Ordnung schaffen sollten Sie sich also nehmen.Bild: afp

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August: der SommerurlaubDazu muss eigentlich nicht viel gesagt werden. Außer: keinesfalls das Handy anlassen oder zwischendurch die E-Mails checken. Das macht jede Erholung sofort zunichte. Zudem sollte man bei der Wahl seiner Urlaubsvertretung sorgfältig vorgehen. Einerseits will man den Laden nach der Rückkehr nicht im Chaos wiederfinden. Andererseits sollten Chef und Team schon merken, dass da jemand fehlt. Bei der Aushilfe die Balance zwischen Bemühen und Unfähigkeit zu halten, erfordert also ziemlich viel Fingerspitzengefühl.Bild: dpa

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September: einmal auf den Tisch hauenHaben Sie im August weder ihre E-Mails gelesen noch die Mailbox abgehört, werden Sie gut erholt ins Büro zurückkehren. Das ist schön für Sie, hat aber einen großen Nachteil: Sie wissen gar nicht mehr, wie es im Laden so läuft und das gewisse Dinge einfach nicht zu ändern sind. Plötzlich fällt Ihnen auf, wie ineffizient die Abläufe organisiert sind, wie cholerisch der Vorgesetzte reagiert und wie vergiftet das Klima zwischen den Kollegen ist. Dann wird es Zeit, mal ordentlich auf den Tisch zu hauen. Und spätestens vier Wochen nach Ihrer Rückkehr haben Sie sich wieder daran gewöhnt, wie Ihre Firma funktioniert.Bild: iStock

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Oktober: Urlaubsplanung 2010Um dieses Spielchen auch im Jahr darauf spielen zu können, sollten Sie sich rechtzeitig an die Urlaubsplanung 2010 machen. Wer sich die attraktivsten Brückentage sichern will, muss früh dran sein. Leider fällt der 1. Mai auf einen Samstag, der 3. Oktober auf einen Sonntag. Kleiner Tipp: Über Christi Himmelfahrt lässt sich aber auch 2010 ein langes Wochenende rausschlagen.Bild: dpa

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November: die BeförderungWenn Sie sich so geschickt durchs Jahr geschlagen haben, wird Ihr Chef nun ganz von selbst auf die Idee kommen, Ihnen endlich die zustehende Beförderung anzutragen. Pech haben Sie nur, wenn Sie in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien arbeiten - so flach, dass eigentlich niemand genau weiß, wer wirklich das Sagen hat. Ihr Konkurrent wird der Veränderung dann sehr gelassen entgegenblicken. Denn eigentlich ist es dem Kollegen ziemlich egal, wer unter ihm Chef wird.Bild: iStock

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Dezember: die WeihnachtsfeierSiehe Februar und Juni. Wenn Sie nun wirklich Chef sind, müssen Sie jetzt eine Rede halten. In guten Zeiten loben Sie die Atmosphäre im Team, das tolle kollegiale Miteinander und die gute Stimmung ("Wir sind wie eine große Familie"). In schlechten sollten Sie sich aufs Phrasen dreschen verlegen ("Wir müssen die Krise als Chance begreifen"). Und dann ganz schnell das Büffet eröffnen. Damit kann man eigentlich nichts falsch machen.Bild: iStock (sueddeutsche.de/mri)

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