Gehälter:Welche Faktoren Ihr Gehalt bestimmen

Lesezeit: 1 min

Von der Branche bis zur Wirtschaftslage.

Nicola Holzapfel

Leistung ist nicht alles. Ein Gehalt spiegelt viele Einflüsse wider, wobei die persönlichen Faktoren nicht allein über den Verdienst entscheiden.

Die Ausbildung spielt beim Berufseinstieg eine große Rolle und kann natürlich Karrierevorteile bringen. "Später interessiert das jedoch niemanden mehr. Da zählt, was man beruflich kann und an Erfahrung mitbringt", sagt Michael Waadt vom geva-Institut.

Sehr stark macht sich die Übernahme einer Führungsposition bemerkbar: "Wer Personalverantwortung übernimmt, macht in der Regel einen Gehaltssprung" sagt Philip Bierbach von der Vergütungsberatung PersonalMarkt.

Sag' mir wo

Auch die Anzahl der Mitarbeiter schlägt sich aufs Gehalt nieder. In der Regel steigen die Verdienstmöglichkeiten mit der Größe des Unternehmens. "Je nach Position kann das 25 bis 30 Prozent ausmachen", sagt der Vergütungs-Experte Waadt.

Noch wichtiger ist die Branche. Bei Mitarbeitern in branchenübergreifenden Positionen wie Controller, kaufmännische Leiter oder Sekretärinnen kann das Gehalt je nach Arbeitgeber sehr stark schwanken. "Diese Berufe müssen in die Gehaltsstrukturen der Unternehmen passen. Daher verdient beispielsweise eine Assistentin in einer Bank oder Versicherung viel mehr als im Handel, der traditionell am schlechtesten zahlt", sagt Philip Bierbach von PersonalMarkt.

Wer für einen Job umzieht, wird vielleicht merken, dass es in Deutschland große regionale Schwankungen bei den Gehältern gibt. "Das läuft meistens parallel zu den Lebenshaltungskosten", sagt Michael Waadt vom geva-Institut. Einer Einkommens-Analyse der Vergütungsberatung Personalmarkt zufolge sind die Gehälter im Frankfurt, München und Stuttgart am höchsten.

Egal in welcher Stadt: Ob Männlein oder Weiblein spielt für das Gehalt auch heute noch eine Rolle: "Im Schnitt verdienen Frauen auch in vergleichbaren Positionen weniger als Männer", sagt Michael Waadt vom geva-Institut. Eine Aussage, die auch Philip Bierbach von PersonalMarkt unterschreiben würde. Allerdings schränkt er ein: "Die Einstiegsgehälter unterscheiden sich normalerweise nicht. Im Laufe des Berufslebens setzen sich aber die Männer durch, sie übernehmen eher Personalverantwortung und verdienen dann eben auch mehr." Eine Ausnahme gibt es Bierbach zufolge bei den Ingenieuren: Hier streichen schon bei den Berufseinsteigern die Männer mehr ein.

Die schlechte Wirtschaftslage kann sich im Einzelfall beim Gehalt bemerkbar machen. In Branchen, in denen viele auf Jobsuche sind, sinken vor allem für Berufseinsteiger die Gehälter.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: