Fall "Emmely":Zur Kasse bitte! Aber nicht so schnell

Emmely ist zurück. Das Bundesarbeitsgericht hatte die spektakuläre Kündigung der Kassiererin aufgehoben - jetzt arbeitet sie wieder bei Kaiser's Tengelmann. An die Kasse darf die 52-Jährige aber noch nicht.

Die nach ihrer fristlosen Kündigung bundesweit bekannte "Emmely" soll zunächst nicht wieder als Kassiererin eingesetzt werden. Die 52-Jährige werde zunächst bei der Lebensmittelkette Kaiser's Tengelmann "allgemeine Filialtätigkeiten" erledigen, sagte eine Tengelmann-Sprecherin und bestätigte damit einen Bericht der Berliner Zeitung.

Kassiererin Emmely wird wieder bei Kaiser's Tengelmann arbeiten - aber zunächst nur mit "allgemeinen Filialtätigkeiten" betraut. Für die Kassentätigkeit soll sie nach 31 Jahren Betriebszugehörigkeit nochmals geschult werden. (Foto: dpa)

Nach einer Schulung könne sie dann aber an die Kasse zurückkehren. Über ihren künftigen Arbeitsplatz werde die Frau am kommenden Freitag informiert, so die Sprecherin. Dabei werde es sich um eine Filiale in der Nähe ihres Wohnorts im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen handeln.

Verhängnisvolle Pfandmarken

An einen Einsatz an ihrem alten Arbeitsplatz in der Filiale in der Hauptstraße in Hohenschönhausen sei dabei jedoch nicht gedacht. Die Kassiererin war im Februar 2008 nach 31 Jahren fristlos entlassen worden, weil sie zwei liegengebliebene Pfandmarken im Wert von 1,30 Euro eingelöst hatte.

Der Fall hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht. Die 52-Jährige klagte zunächst erfolglos in zwei Instanzen gegen ihren Rauswurf. In der vergangenen Woche hob das Bundesarbeitsgericht die fristlose und später fristgerechte Kündigung der Kassiererin auf. Eine Abmahnung hätte nach 31 Jahren Betriebszugehörigkeit in diesem Fall gereicht, urteilten die höchsten Arbeitsrichter.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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