Für den Stuttgarter Elektrokonzern Bosch sind circa 7300 Mitarbeiter im Ausland im Einsatz, davon 1600 Mitarbeiter aus Deutschland für mehrere Jahre. Etwa zwei Drittel dieser Expatriates haben schulpflichtige Kinder. Wie es andere Arbeitgeber auch tun, trägt Bosch die Kosten für den Unterricht an einer anerkannten deutschen Fernschule. In Stuttgart helfen Andreas Bäuerle und sein Team den im Ausland tätigen Mitarbeitern bei der Organisation des Schulunterrichts für die Kinder.
SZ: Unter welchen Voraussetzungen bezahlen Sie den Fernunterricht ?
Andreas Bäuerle: Wir empfehlen die Wahl einer deutschen Auslandsschule, denn das macht die spätere Reintegration in eine deutsche Regelschule einfacher. Wenn es am Ort keine deutsche Schule gibt, können die Eltern eine internationale Schule auswählen. Gibt es keine, übernehmen wir die gesamten Kosten für die Fernschule.
Lässt sich der Schulbesuch am Ort mit dem Fernunterricht kombinieren?
Sicher, längst nicht alle Mitarbeiterkinder nehmen am kompletten Programm der Fernschule teil. Die Mehrheit erlernt nur einzelne Fächer wie zum Beispiel Deutsch oder Französisch als Ergänzung zum Besuch der internationalen Schule.
Wie kommt das Angebot an?
Eltern bevorzugen eine Präsenzschule am Ort. Wenn es diese Möglichkeit nicht gibt, wird die Fernschule gern angenommen. Nicht alle unserer 270 Werke in circa 60 Ländern liegen in oder nahe einer Metropole. Ein knappes Dutzend unserer Mitarbeiter kann deshalb gar nicht anders, als sich für die Fernschule zu entscheiden.
Unterstützen Sie die Kinder der Rückkehrer beim Wechsel auf die Regelschule?
Unser Rückkehrerpaket enthält dazu umfassende Informationen, unter anderem, wie die Wiedereinschulung in Deutschland funktioniert. Wir nennen auch die notwendigen Kontakte. Zusätzlich bezahlen wir Nachhilfeunterricht, falls das Kind diesen benötigt.
Empfehlen Sie bestimmte Fernschulen oder sind die Eltern frei bei der Wahl?
Die Eltern haben die freie Wahl.
Für im Inland tätige Mitarbeiter ist die Schule ihrer Kinder Privatsache. Warum unterstützen Sie die Expatriates aktiv?
Ein Auslandseinsatz ist eine große Herausforderung. Wir legen viel Wert darauf, dass es den Familien unserer Mitarbeiter gut geht. Hierbei wollen wir nicht sparen.