Zecken:Dezimierte Blutsauger

Kann ihren Wirt mit schweren Krankheiten anstecken: die gemeine Zecke. (Foto: dpa)

Endlich mal eine gute Nachricht bezüglich des endlosen Winters: Die kalten Temperaturen dürften die Vermehrung von Zecken gebremst haben.

Ungewollt schleppen Menschen mitunter Zecken mit sich herum, die sich durch ihre Haut gebohrt haben. Falls die Tiere entsprechende Erreger in sich tragen, können sie ihre Wirte mit so schweren Krankheiten wie der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder der Borreliose anstecken.

In dieser Hinsicht könnte sich der nicht enden wollende Winter positiv auswirken: Die Zecken-Gefahr dürfte in diesem Jahr geringer sein als sonst, berichten Ulmer Wissenschaftler um Ralf Lauterbach, Konstans Wells und Swen Renner im Fachmagazin Plos One (online).

Anders als die meisten Menschen haben die Biologen Zecken absichtlich abgeschleppt: Drei Sommer lang sammelten sie auf der Schwäbischen Alb junge Zecken, sogenannte Nymphen, in ihren Schlepptüchern, konservierten und zählten sie.

Der Abgleich ihrer Zählungen mit Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigte: Kalte Winter hinderten die Milbentiere daran, sich rasant zu vermehren. "Nach dem milden Winter in 2008 stieg der Bestand dagegen auffällig", sagt Swen Renner. Anders als sie es erwartet hatten, fanden die Biologen besonders wenig Zecken in älteren Wäldern mit dichten Baumkronen. Womöglich siedeln in den jüngeren Wäldern einfach mehr Wirtstiere, denen die kleinen Spinnentiere ans Blut wollen.

© SZ vom 12.04.2013/bern - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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