Gesundheit:Apotheker im Norden protestieren gegen höheren Zwangsrabatt

Ein Apothekenzeichen ist am Eingang einer Apotheke angebracht. (Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild)

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Kiel (dpa/lno) - Die Apotheker in Schleswig-Holstein wollen sich gegen die geplante Erhöhung des Zwangsrabatts auf Arzneimittelpackungen wehren. Der Apothekerverband rief dazu auf, die Geschäfte am kommenden Mittwoch (19. Oktober) ab 12.00 Uhr zu schließen. Ein Notdienst werde gewährleistet, teilte der Verband am Freitag mit.

Der Bundestag stimmt nach Angaben des Apothekerverbands am 20. Oktober darüber ab, den Zwangsrabatt von aktuell 1,77 Euro auf 2,00 Euro zu erhöhen. Diesen Rabatt müssen Apotheken den gesetzlichen Krankenkassen gewähren. Seit 19 Jahren habe es keine signifikante Steigerung der Apothekerzuschläge auf die Arzneimittel gegeben, die an Versicherte der gesetzlichen Krankassen abgegeben werden.

Bei steigenden Kosten und Tariflöhnen sollten den Apotheken in Schleswig-Holstein jetzt mindestens 4,5 Millionen Euro im Jahr entzogen werden, kritisierte der Apothekerverband. Das treffe besonders die Apotheken in Gebieten mit sozial benachteiligter Bevölkerung, weil deren Einnahmen nahezu ausschließlich aus dem Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung stammten.

Im nördlichsten Bundesland gibt es den Angaben zufolge 612 Apotheken. Im Jahr 2000 waren es noch 726.

© dpa-infocom, dpa:221014-99-129486/2

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