Wohnen um München:Murnau

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Direkt am Alpenrand, an Staffel- und Riegsee, 70 Kilometer von München und 25 Kilometer von Garmisch-Partenkirchen entfernt liegt Murnau: ein Anziehungspunkt für Naturfreunde, Kunstliebhaber und Genießer.

Nicole Graner

Vergesst alle Frühjahrskuren, alle Wellness-Diäten! Trinkt Bier! Es enthält Protein, B-Vitamine und Kohlenhydrate und hat nur wenig Kalorien. Vorausgesetzt, so sagen die Experten, es bleibt bei einem halben Liter pro Tag.

Eine solche Bierdiät könnte man zum Beispiel gut in Murnau am Staffelsee machen. Denn dort gibt es im Zentrum gleich zwei historische Bräuwirtschaften: das "Karg Bräustüberl" und den "Griesbräu". Getrost könnte man vom Untermarkt zum Obermarkt flanieren, "ohne zu verdurschten", sagt der Bürgermeister. Im Kargbräu gäbe es dann den "Schwarzen Wolpertinger" (Weizen-Bock) und im Griesbräu den süffigen "Murnator". Der Haken an der Sache: Es bliebe nicht bei einem Bier. Die Diät wäre geplatzt.

Auch wenn der Bürgermeister davon spricht, dass es nach dem Skifahren in Garmisch-Partenkirchen "schon immer Kult war, im Kargbräu einzukehren", hat der Markt Murnau mit seinen 12.000 Einwohnern natürlich noch anderes zu bieten: viel Kunst, viel Natur.

Wassily Kandinsky und Gabriele Münter machten das "Russenhaus", das 1999 zu einem Museum wurde, im 20. Jahrhundert zum Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde. Im Schlossmuseum sind Bilder der Künstlergruppe "Blauer Reiter" und von Gabriele Münter zu sehen. Ödön von Horvath ließ sich in Murnau literarisch inspirieren.

Und dann die Natur. Direkt am Alpenrand, an Staffel- und Riegsee gelegen, 70 Kilometer von München und 25 Kilometer von Garmisch-Partenkirchen entfernt, ist Murnau ein Anziehungspunkt für Erholungssuchende. Sein Lieblingsplätzchen will der Bürgermeister nicht verraten. "Dann wäre es ja schnell kein Geheimtipp mehr", sagt er, aber ein Spaziergang im Murnauer Moos sei immer schön.

Auch der Ort und die Häuser mit den vielen pittoresken Fassaden wirkt liebevoll und hat sogar so etwas wie italienischen Flair: In der Fußgängerzone zwischen Obermarkt und Untermarkt lässt es sich gut bummeln.

Nach Murnau zu ziehen, ist nicht ganz so einfach. Mietwohnungen hat die Gemeinde zwar schon, aber nicht viele. Außerdem sind sie natürlich vermietet. In naher Zukunft sollen auch keine weiteren Wohnungen gebaut werden. Allerdings plant die Gemeinde, das Grundstück der ehemaligen Kemmelkaserne neu zu erschließen. Vielleicht wird es dann auch Mietwohnungen geben. Im Jahr 2014 könnte das Projekt "Kemmelpark" abgeschlossen sein.

Wer nicht so lange warten möchte, der muss sich auf dem freien Markt umschauen. "Da gibt es dann schon Möglichkeiten, etwas zu finden", sagt der Bürgermeister. Und wenn alles scheitern sollte, dann gibt es ja immer noch die Alternative, einfach so eine Stippvisite nach Murnau zu unternehmen. Sei es für einen ausgedehnten Spaziergang im Murnauer Moos, einen Besuch im Schlossmuseum oder für eine "Bierdiät".

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