Es klingt nach einer frohen Botschaft: Die Zahl der Haushalte, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können, ist in diesem Jahr deutlich zurückgegangen, berichtet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform.
Doch zu überschwänglicher Freude besteht kein Grund. Zum einen ist absehbar, dass die Überschuldung schon bald wieder spürbar zunehmen wird, wenn sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten wie befürchtet verschlechtert.
Bedenklich stimmt zum anderen, dass es immer mehr junge Menschen sind, die sich finanziell übernehmen. Die Zahl der Schuldner unter 20 Jahren hat sich seit 2005 mehr als verdoppelt. Gründe dafür sind die Sorglosigkeit und die Unkenntnis im Umgang mit Geld.
Aufklärung tut not
Viele junge Leute bewegen sich sicher im Internet und kennen sämtliche technischen Feinheiten von Handy und Computer. Aber in finanziellen Dingen sind sie Laien. Aufklärung tut not. Da sind Schulen und Jugendorganisationen gefragt, vor allem aber sind die Eltern in der Pflicht.
Sie müssen ihrem Nachwuchs in Finanzdingen fit machen. Dabei geht es nicht darum, komplizierte Finanzprodukte zu erläutern. In vielen Fällen reicht es, Kindern und Jugendlichen klarzumachen, dass man auf Dauer nicht mehr ausgeben kann als man einnimmt. Dass man sich Wünsche versagen muss, anstatt sie sich auf Kredit zu erfüllen.
Vor allem müssen Eltern solche Ratschläge auch vorleben, sonst werden sie unglaubwürdig. Wer mehrere Ratenkredite begleichen muss und dann noch den Urlaub mit geliehenem Geld finanziert, kann nicht erwarten, dass seine Kinder standhaft bleiben, wenn der Elektronikmarkt um die Ecke mit einer Null-Prozent-Finanzierung lockt.