Die Folgen der Wirtschaftskrise treffen nun auch ganz konkret die 20 Millionen Rentner: Sie werden sich in diesem Jahr mit einer Nullrunde abfinden müssen.
Die Renten verharren auf dem bisherigen Niveau, wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte. Eine eigentlich fällige Rentenkürzung infolge der 2009 krisenbedingt rückläufigen Löhne verhindert allein die neue Renten-Schutzklausel. Ohne Klausel hätten die Renten zum 1. Juli um fast ein Prozent gekürzt werden müssen.
Nach Angaben des Ministeriums geht die Rentengarantie nicht zu Lasten der jüngeren Generation und damit der Beitragszahler, da eine unterbliebene Rentenminderung später mit einer Rentenerhöhung verrechnet wird. Aus Sicht von Experten zeichnet sich wegen der schwachen Lohnentwicklung auch für 2011 eine Rentennullrunde ab.
Erhöhung - mitten in der Krise
Im vergangenen Jahr und damit mitten in der Wirtschaftskrise waren die Renten im Westen um 2,4 und im Osten um 3,4 Prozent gestiegen. Das war die deutlichste Erhöhung seit mehr als zehn Jahren. Zwischen 2004 und 2006 gab es drei Renten-Nullrunden in Folge.
Die große Koalition hatte voriges Jahr jede Rentenkürzung per Gesetz ausgeschlossen. Mit der Rentengarantie hatten Union und SPD den Schutz vor Kürzungen auch auf die Lohnentwicklung ausgedehnt. Für andere Faktoren in der Rentenformel, die Anhebungen verringern, galt ohnehin schon, dass sie nicht zu nominalen Kürzungen führen dürfen.