Postbank und Deutsche Bank:Heranrobben an die 30-Prozent-Grenze

Tempo, Tempo: Die Deutsche Bank treibt die Vorbereitungen für eine schnelle Übernahme der Postbank offenbar rasch voran.

Die Deutsche Bank will ihr Privatkundengeschäft stärken und hat sich darum bei der Postbank eingekauft - nun wird der Anteil wohl aufgestockt. Deutschlands größte Privatbank habe in den vergangenen Wochen und Monaten weitere Postbank-Aktien am Markt erworben und sich damit deutlich der Marke von 30 Prozent angenähert, über der sie ein öffentliches Übernahmeangebot machen müsste, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise.

Soll das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank stärken: die Postbank. (Foto: Foto: dpa)

Es sei davon auszugehen, dass die Deutsche Bank die relativ niedrigen Kurse für Zukäufe genutzt hat, hieß es. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich zu den Marktspekulationen nicht äußern.

Aktie zieht deutlich an

Die Papiere der Postbank jedenfalls profitierten am Montag von den Marktgerüchten mehr als deutlich. Die Titel setzten sich mit einem Plus von mehr als sechs Prozent an die MDax-Spitze.

Die Deutsche Bank hatte Ende Februar 22,9 Prozent an der Postbank vom Mehrheitseigner Deutsche Post übernommen. Zusammen mit vorher am Markt erworbenen Aktien kam sie damit bisher auf 25 Prozent plus eine Aktie und ist nach der Post zweitgrößter Aktionär.

Im Februar 2012 erhält die von Josef Ackermann geführte Bank weitere 27,4 Prozent und wird spätestens dann das Sagen haben. Der deutsche Branchenführer könnte aber auch schneller für klare Verhältnisse sorgen, indem er seinen Anteil auf mehr als 30 Prozent aufstockt und den Postbank-Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/mel/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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