Neue Gedenkmünzen:Wahrzeichen für zwei Euro

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Sammler werden sich freuen: Deutschland gibt neue Zwei-Euro-Münzen aus - jetzt stehen sogar die Motive fest, die darauf zu sehen sein werden.

Marco Völklein

Das Geheimnis ist gelüftet: Das Design für die nächsten Zwei-Euro-Gedenkmünzen aus Deutschland steht fest. Klar war schon länger, dass der Bremer Roland, der Kölner Dom und Schloss Neuschwanstein auf den Münzen abgebildet werden. Wie die Abbildungen aber genau aussehen werden, war bislang offen. Nun hat das für den Münzdesignwettbewerb zuständige Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Abbildungen der Entwürfe freigegeben (alle Fotos: www.zwei-euro.com). Die Sammler können sich darauf freuen.

Für das Jahr 2012 wird die Zwei-Euro-Münze mit Schloss Neuschwanstein geprägt. (Foto: Foto: SZ)

Bereits 40 verschiedene Motive

Seit dem Jahr 2004 können die Euro-Teilnehmerstaaten jedes Jahr eine Zwei-Euro-Münze mit einem speziellen nationalen Motiv gestalten. Diese Zwei-Euro-Gedenkmünzen sind bei Gelegenheits- wie Profisammlern beliebt. Die Euro-Staaten haben insgesamt bereits mehr als 40 Motive ausgegeben - und jedes Jahr kommen neue hinzu. Deutschland ist als eines der wichtigsten Euro-Länder ganz vorne mit dabei: Noch bis zum Jahr 2021 stellt sich jedes Jahr eines der 16 deutschen Bundesländer auf den Münzrückseiten dar. Am 6. Februar wird die diesjährige Münze in Umlauf gebracht, die die Ludwigskirche in Saarbrücken zeigt, so das Bundesfinanzministerium. Das Design dieser Münze ist schon lange bekannt. Neu sind die Abbildungen für die nächsten Jahre.

2010 wird auf den deutschen Zwei-Euro-Gedenkmünzen das Bremer Rathaus und das Ritterstandbild Roland zu sehen sein, das Wahrzeichen der Stadt, das auf dem Platz vor dem Rathaus der Weserstadt steht. Entworfen wurde die Münze vom Berliner Münzgraveur Bodo Broschat. Ritterstandbilder gibt es in einigen Städten Norddeutschlands; sie wurden dort im Mittelalter als Zeichen bürgerlicher Freiheit aufgestellt. Der Bremer Roland aus hellem Elmkalkstein wurde 1404 errichtet. Exakt 600 Jahre nach seiner Errichtung nahm die Unesco den Bremer Roland im Jahr 2004 zusammen mit dem Bremer Rathaus in ihre Liste als Weltkulturerbe auf.

Im Jahr 2011 ist dann Nordrhein-Westfalen auf der Zwei-Euro-Gedenkmünze dran - der Kölner Dom wird das Land repräsentieren. Der Entwurf stammt vom Berliner Münzdesigner Heinz Hoyer. Auch der Kölner Dom steht auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes. Im Jahr 2012 folgt schließlich Bayern, das sich mit dem Motiv von Schloss Neuschwanstein auf den Geldstücken vorstellen wird. Der Entwurf stammt von Erich Ott. Jede deutsche Zwei-Euro-Gedenkmünze erscheint in einer Auflage von rund 30 Millionen Stück und geht nicht nur an Münzsammler, sondern auch in den normalen Geldkreislauf. "Die Münzen finden sich dann auch bei Penny in der Kasse", sagt Florian Dyballa, der einen "Zwei-Euro-Münzenkatalog" herausgebracht hat. Die Zwei-Euro-Gedenkstücke sind nämlich auch offizielles Zahlungsmittel.

Baden-Württemberg folgt

Die Reihenfolge der Bundesländer auf den Zwei-Euro-Gedenkmünzen ist genau festgelegt: Gezeigt wird immer das Land, das im jeweiligen Jahr den Vorsitz im Bundesrat inne hat. Dafür existiert ein fester Turnus. Im Jahr 2013 führt Baden-Württemberg den Vorsitz in der Länderkammer - auf der Münze wird das Kloster Maulbronn zu sehen sein. Die mittelalterliche Anlage steht seit 1993 auf der Unesco-Weltkulturerbe-Liste. Im Jahr 2014 folgt das Land Niedersachsen, als Motiv steht bereits die St. Michaeliskirche in Hildesheim fest - auch sie ein Unesco-Weltkulturerbe.

Im Jahr 2015 wird sich Hessen mit der Frankfurter Paulskirche auf der Münze präsentieren. In dem klassizistischen Rundbau tagte in den Jahren 1848 und 1849 die erste frei gewählte Volksvertretung Deutschlands. Die durch Bombenangriffe stark beschädigte Kirche wurde nach dem Krieg wiedererrichtet. Für die Gedenkmünzen, die von 2013 an erscheinen werden, liegen noch keine endgültigen Designs vor - auch diese werden in einem Wettbewerb festgelegt.

© SZ vom 22.01.2009/iko/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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