Neubau:Langsam aufwärts

Die Zahl der Baugenehmigungen ist weiter gestiegen. Es werden vor allem mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebaut. Doch noch immer nicht genug.

In den ersten drei Quartalen wurden in Deutschland 262 800 Baugenehmigungen erteilt - ein Plus von 6000 oder 2,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. 2017 waren die Zusagen um mehr als sieben Prozent gefallen, nachdem sie von 2008 bis 2016 kontinuierlich zugelegt hatten.

"Trotz steigender Baugenehmigungszahlen ist ein Ende der Wohnungsknappheit nicht absehbar", sagte aber der Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Andreas Ibel. "Mehrere Indikatoren lassen zudem befürchten, dass der Anstieg nur von kurzer Dauer sein könnte." 97 Prozent der Mitgliedsunternehmen klagten über die fehlende Verfügbarkeit von Baugrundstücken.

Union und SPD haben im Koalitionsvertrag anvisiert, bis 2021 etwa 1,5 Millionen Wohnungen zu bauen, das wären 375 000 pro Jahr. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) rechnet aber im zu Ende gehenden Jahr nur mit etwa 300 000 neuen Wohnungen. "Trotz Wohngipfel und Baulandkommission scheinen wir bei den Ursachen für den schleppenden Anstieg, wie fehlendes Bauland, Grundstücksspekulation und unterschiedliche Landesbauordnungen, keinen Schritt weiter zu kommen", sagt HDB-Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel.

Die wachsenden Genehmigungszahlen seien ausschließlich auf die Zunahme der Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zurückzuführen, erklärten die Statistiker. Hier gab es ein Plus von 8,3 Prozent, bei Einfamilienhäusern dagegen ein Minus von 0,9 Prozent und bei Zweifamilienhäuser einen Rückgang um 4,4 Prozent. Gezählt werden sowohl Genehmigungen für Neubauten als auch für den Umbau bestehender Gebäude.

© SZ vom 23.11.2018 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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