Münchener Rück:"Die Krise tobt"

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Der Gewinn der Münchener Rück bricht ein und der Versicherer wirft alle Gewinnziele über Bord. Zufrieden ist das Unternehmen dennoch.

"Die Krise ist noch nicht vorbei. Die Krise tobt", sagte Nikolaus von Bomhard, der Vorstandschef der Münchener Rück, am Dienstag. Wichtigstes Ziel sei die Kapitalsicherung. "Wir gehen mit gedämpften Erwartungen in das Jahr 2009 und das Jahr 2010", erklärte Finanzchef Jörg Schneider.

"Die Krise ist nicht vorbei", sagt Münchener-Rück-Chef Bomhard bei der Bilanzpressekonferenz. (Foto: Foto: dpa)

Aufgrund hoher Abschreibungen war der Gewinn des Rückversicherers im vergangenen Jahr auf 1,5 Milliarden Euro eingebrochen, nach einem Rekordergebnis von 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr.

"Ordentliches Ergebnis"

Das Eigenkapital sank von 25,4 auf 21,3 Milliarden Euro. Bomhard sagte: "Das ist ein ordentliches Ergebnis angesichts dessen, was letztes Jahr abgelaufen ist." Die Münchener Rück stehe solide da und müsse ihre Strategie nicht ändern.

Im laufenden Jahr habe die Rückversicherungs-Sparte "einen etwas holprigen Start" gehabt, "es wird aber mit Sicherheit besser werden", sagte der Konzernchef.

Das integrierte Modell von Rück- und Erstversicherungen unter einem Dach habe sich bewährt. "Wir bleiben verhalten optimistisch", sagte Bomhard bei der Bilanzpressekonferenz in München.

Beitragseinnahmen gestiegen

Die Münchener Rück werde fehlende Rendite nicht durch erhöhte Risikobereitschaft ausgleichen: "Wir werden keine Strohfeuer zünden", betonte Bomhard. Das Ziel seines Gewinns von 18 Euro je Aktie im Jahr sei nicht mehr realistisch´.

"Wir korrigieren unser Ergebnisziel mittel- und langfristig", sagte er. Die Rahmenbedingungen hätten sich dramatisch verändert und seien viel zu unsicher für jede Prognose.

Die Beitragseinnahmen der Münchener-Rück-Gruppe stiegen im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 37,8 Milliarden Euro. Aber bei den Kapitalanlagen musste sie hohe Abschreibungen verkraften.

Die Gesamtverzinsung der Kapitalanlagen sank auf 2,5 Prozent. "Das ist kein Grund zum Feiern, aber deutlich besser als die Rendite unserer Wettbewerber", sagte Schneider. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 5,50 Euro erhalten.

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