Landesbanken:WestLB plant eigene Aufspaltung

Das Risiko abgeben, die Rosinen behalten: Mit einer Aufteilung in zwei Bereiche will sich die WestLB fusionstauglich machen. Es gibt nur einen Haken.

Die angeschlagene WestLB betreibt ihre eigene Aufspaltung mit großer Hartnäckigkeit. Mehreren Medienberichten zufolge will sich die Westdeutsche Landesbank in zwei Bereiche aufteilen. Aus Bankenkreisen wurden die Pläne bestätigt. Durch diese Aufspaltung käme die drittgrößte deutsche Landesbank den Forderungen der EU-Kommission nach einer deutlichen Verkleinerung nach.

Die WestLB plant ihre eigene Zerteilung in zwei Bereiche. (Foto: Foto: dpa)

Die riskanten Papiere sollen in eine neue Gesellschaft eingebracht werden, erfuhr das Handelsblatt aus dem Eigentümerkreis. In diese zweite Bank mit dem Arbeitstitel "Konsolidierungsbank" kommen dem Bericht zufolge alle Vermögensteile, die künftig nicht mehr zum Kerngeschäft zählen. Dabei handele es sich auch um risikoreiche Wertpapierbestände im Volumen von gut 80 Milliarden Euro.

Ein WestLB-Sprecher sagte, das Institut befinde sich "in Überlegungen, die Landesbankenkonsolidierung durch die Herauslösung nicht-stragegiekonformer Vermögensteile weiter voranzutreiben". Hierzu befinde sie sich in Gesprächen mit den Eigentümern. Daher seien Einzelheiten möglicher Strukturen noch in der Diskussion.

In der alten WestLB sollen dem Handelsblatt-Bericht zufolge nur die Geschäftsbereiche Kapitalmarkt, Mittelstandsfinanzierung und das Firmenkundengeschäft verbleiben. Die bereinigte "Fusionsbank" soll dann Kurs nehmen auf eine Zusammenlegung mit der Dekabank und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Dreierfusion rückt näher

Die Eigentümer der WestLB wollten in Kürze den Kontakt zum staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin suchen. Der Plan solle in der Aufsichtsratssitzung der WestLB am 6. Februar diskutiert werden. Einziger Knackpunkt ist die Finanzierung und Kapitalausstattung für die abgespaltene neue Bank.

Eine Befreiung von Altlasten gilt als Voraussetzung für eine Fusion der WestLB mit den Frankfurter Banken Helaba und Deka, wie sie von der nordrhein-westfälischen Landesregierung gewünscht wird.

© sueddeutsche.de/AP/AFP/Reuters/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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