Herbe Kursverluste:Asiatische Börsen unter Druck

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Schlechte Stimmung an den Finanzmärkten in Fernost: Enttäuschende Unternehmenszahlen und Sorgen um die US-Konjunktur belasten die Kurse. Auch der Dax startet mit Verlusten.

Schlechte Unternehmenszahlen und Sorgen um die US-Konjunktur haben den Börsen in Asien am Freitag Verluste beschert. Nach der Vorlage durchwachsener Geschäftszahlen gerieten vor allem Elektrokonzerne unter Druck, darunter auch der Epcos-Kaufinteressent TDK.

Abwärtstrend in Asien. Vor allem die Aktien der Elektrokonzerne hat es schwer erwischt. (Foto: Foto: AP)

Angst vor Rezession in Amerika

Auf die Stimmung drückten auch enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA, die den Händlern erneut Angst vor einer Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft machten. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 2,1 Prozent im Minus bei 13.094 Punkten, dem tiefsten Stand seit zwei Wochen. Auch die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, Taiwan, Singapur und Shanghai notierten tiefer.

Die US-Börsen hatten am Donnerstag im Minus geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel um 1,78 Punkte auf 11.378 Punkte. Zu den größten Verlierern an den Börsen in Asien gehörten Aktien aus der Elektrobranche.

Die Papiere von TDK gaben nach einem Gewinneinbruch und einer Senkung der Jahresprognose um 3,8 Prozent nach. Der Elektronikkonzern hatte am Donnerstag bekanntgegeben, den Münchner Elektronikkomponenten-Hersteller Epcos für 1,2 Milliarden kaufen zu wollen.

Die Papiere des Chiphersteller NEC Electronics stürzten nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen sogar um 16,5 Prozent ab - der größte Kursverlust an einem Tag für NEC seit über 20 Jahren. Das Unternehmen leidet unter der schleppenden Nachfrage nach Chips für Autos und hochpreisige Computer sowie dem starken Yen, der Exporte verteuert. Im Verlauf des Jahres ist nach Einschätzung von NEC keine Besserung in Sicht.

"Die Anzahl der Unternehmen, die ihre Gewinnprognosen senken ist höher als gedacht", sagte Händler Junichi Misawa von STB Asset Management. Viele Unternehmen könnten die höheren Materialkosten offensichtlich nicht an ihre Kunden weitergeben, erklärte er. "Außerdem bricht die Nachfrage immer stärker ein. Das frisst die Gewinne der Unternehmen auf."

Auch Finanztitel gaben nach. Die großen japanischen Banken Mizuho und Sumitomo Mitsui hatten im ersten Quartal einen Gewinneinbruch in ihrem Kerngeschäft bekanntgegeben. Die Papiere von Mizuho verloren daraufhin 3,6 Prozent, Sumitomo Mitsui 7,6 Prozent.

Darüber hinaus sorgten einmal wieder Vorgaben aus den USA für Sorgen bei den Händlern. Auf die Stimmung drückten vor allem das hinter den Erwartungen zurückgebliebene Wirtschaftswachstum sowie ein starker Anstieg der Arbeitslosenmeldungen.

Dax startet mit Verlusten

In der vergangenen Woche hatten in den USA 448.000 Menschen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eingereicht. "Die Aussichten für die weltweite Wirtschaft haben sich verschlechtert", sagte Händler Yoku Ihara von Retela Crea Securities.

Die schlechten Vorgaben aus Asien belasteten auch den deutsche Aktienmarkt. Am Freitagvormittag gab der Dax um 0,84 Prozent nach und notierte bei 6425 Zählern . Der MDax sank um 0,35 Prozent auf 8251 Punkte und der TecDax gab 0,71 Prozent auf 761 Zähler ab. Größter Verlierer war die BMW-Aktie, deren Kurs um 8,54 Prozent einbrach. Die Münchener hatten ihre Gewinnprognose nach unten revidieren müssen.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/jpm/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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