Handytarife im Test:Simpel aber teuer

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Handytarife im freien Fall: Bei den günstigsten Anbietern kostet die Minute nur noch 8,5 Cent. Doch niedrige Gesprächskosten sind nicht alles - Stiftung Warentest hat Telefontarife unter die Lupe genommen.

Auf den ersten Blick beeindrucken die Preise von Simply Easy: 8,5 Cent für eine Minute telefonieren, und das in alle Netze. Trotzdem ist der Tarif nicht der billigste - weder für Wenig- noch für Normal- noch für Vieltelefonierer.

Minutenpreise sind nicht alles: Hinter manchem scheinbar günstigen Tarif stecken unvermutete Zusatzkosten. (Foto: Foto: AP)

Grund: Kurzmitteilungen schlagen mit 15 Cent vergleichsweise kräftig zu Buche. Die Mailboxabfrage ist kostenpflichtig. Und die ungünstige Minutentaktung hat zur Folge, dass jede angefangene Minute voll bezahlt werden muss.

Zu allem Überfluss kassiert Simply auch noch eine Administrationsgebühr von 1,79 Euro, wenn zwei Monate hintereinander keine Umsätze getätigt wurden. Das ärgert vor allem Menschen, die mit ihrem Handy nur erreichbar sein wollen. Unterm Strich zahlen sie bei Simply mehr als bei der Konkurrenz.

Schnäppchen bei Laufzeitverträgen

Die niedrigsten Preise zahlen Wenigtelefonierer im Moment mit den Prepaidkarten von Blau.de, Congstar, Fonic, Plus und Simyo. Bei allen kostet die Minute 9 Cent. Die Preise für Starterpakete sowie die Startguthaben unterscheiden sich jedoch.

Während Plus die 5 Euro Anschlussgebühr in vollem Umfang in Gesprächsguthaben umwandelt, bezahlen Fonic-Kunden 9,95 Euro, ohne dass ein einziger Cent davon auf ihrer Sim-Karte landet. Auch bei den Zahlungsmöglichkeiten gilt es das Kleingedruckte zu studieren: Callmobile, Crash, Fonic, Freenet und Simply akzeptieren nur Lastschriftaufträge. Seine Kontoverbindung gibt aber nicht jeder gern preis. Andere Anbieter gestatten auch Bezahlung per Überweisung, Kreditkarte oder direkt in der Filiale.

Wer im Monat rund 90 Minuten mit dem Handy telefoniert, kann auch mit manchen Laufzeitverträgen ein Schnäppchen schlagen. Besonders interessant: Das Inklusiv Paket 100 von O2 mit 100 Freiminuten plus 100 kostenlosen SMS für 10 Euro und die Zehnsation Classic Web von E-Plus mit 10 Euro monatlichem Mindestumsatz.

Der Haken: Beide Tarife sind nur übers Internet verfügbar und erzeugen feste monatliche Kosten. Fallen in einem Monat mal weniger Gespräche an, bleiben trotzdem die Fixkosten. Hinzu kommt, dass ein solcher 24-monatiger Vertrag jegliche Chance nimmt, auf weiterhin fallende Preise bei den Prepaid-Karten zu reagieren.

Mit Glück und Geduld

Für Vieltelefonierer bietet Debitel den Tarif Crash 5 Limited. Mit 4,95 Euro monatlicher Grundgebühr kostet jede Gesprächsminute 5 Cent. Laufzeit 12 Monate. Wie der Name schon andeutet, ist der Tarif aber nur sehr beschränkt verfügbar.

Interessenten müssen unter www.crash-tarife.de bei einer Tombola ihr Glück versuchen. Alle 30 Sekunden erscheinen fünf Tarife. Crash 5 ist höchst selten dabei. Erscheint er einmal, ist Reaktionsschnelligkeit gefordert. Wer zuerst drauf klickt, hat gewonnen. Den anderen bleibt nur, auf den nächsten Crash 5 zu warten oder einen teureren Tarif zu nehmen.

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