Enteignungspläne:HRE-Großaktionär will notfalls gegen Bund klagen

Im Streit um eine mögliche Enteignung der Altaktionäre der Hypo Real Estate will Großinvestor Flowers notfalls gegen den Bund klagen.

Im Streit um eine Enteignung der Altaktionäre des angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) will der Finanzinvestor Christopher Flowers notfalls gegen die Bundesregierung klagen.

Der Bund will mehr als 90 Prozent an der Hypo Real Estate Bank übernehmen, Großaktionär Flowers aber nicht so viel verkaufen. (Foto: Foto: dpa)

Um den Interessen der eigenen Investoren gerecht zu werden, könnten "natürlich" auch rechtliche Schritte erforderlich werden, sagte Flowers dem Handelsblatt laut Vorabbericht vom Dienstag.

Zugleich betonte er aber: "Unsere erste und mit Abstand bevorzugte Wahl ist es, das Ziel der Bundesregierung, eine Kontrollmehrheit zu erlangen, zu unterstützen."

Flowers, der zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Grove rund 24 Prozent an HRE kontrolliert, hatte kürzlich Bereitschaft signalisiert, dem Bund HRE-Aktien zu verkaufen und damit eine Mehrheit von 75 Prozent plus einer Aktie zu ermöglichen.

Das Bundesfinanzministerium dagegen strebt eine Mehrheit von über 90 Prozent an, um das Unternehmen nach seinen Vorstellungen umbauen zu können und eine günstigere Refinanzierung zu erreichen. Ab einem Anteil von 90 Prozent könnte die Regierung die restlichen Aktionäre hinausdrängen. Als letztes Mittel schließt der Bund auch eine Enteignung der Altaktionäre nicht aus. Ein passendes Gesetz wurde bereits auf den Weg gebracht.

Flowers machte der Zeitung zufolge nun deutlich, dass er gegen eine solch hohe Beteiligung des Staates ist. "Selbst Staatsbeteiligungen in der Größenordnung von 90 Prozent führen nicht automatisch zu geringeren Refinanzierungskosten", argumentierte er. Die Gespräche mit der Bundesregierung gerieten aber offenbar ins Stocken. Für weitere Gespräche mit Flowers über eine gütliche Einigung gebe es derzeit keine Grundlage, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums.

© sueddeutsche.de/Reuters/bosw/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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