Die hohe Zahl erschreckt. 9000 Stellen sollen beim Zusammenschluss von Commerzbank und Dresdner Bank wegfallen, mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz bei den beiden Kreditinstituten.
Die Gewerkschaften schlagen Alarm, und das sollten sie auch. Sie hatten es sogar selbst in der Hand, diesen Abbau zu stoppen. Ihre Mitglieder sitzen in den Kontrollgremien von Allianz, Dresdner Bank und Commerzbank. Hätte die Arbeitnehmerbank die Fusion abgelehnt, käme diese wohl nicht zustande.
Was aber wäre die Alternative gewesen? Chinesische Investoren hätten die Dresdner Bank vielleicht übernommen. Ob die Sorgen deutscher Arbeitnehmer sie beeindruckt hätten, ist eher unwahrscheinlich. Ohne Fusion bliebe die Commerzbank ein Übernahmeziel für ausländische Banken, auch nicht gerade eine Garantie für sichere Jobs.
Gedämpfter Alarm
Der Bankbeamte, der sein Leben lang für ein Kreditinstitut arbeiten durfte, ist ohnehin ein Auslaufmodell. Die Arbeitsplätze vieler Banker sind schon lange unsicher. In den Zentralen der Frankfurter Konzerntürme haben Computer die Abrechnungen, Überweisungen und Kreditbearbeitungen übernommen. Die neue Technik vernichtet Jobs, ohne Fusion vielleicht sogar schneller als mit. Denn ein starkes deutsches Bankhaus kann neue Geschäftsfelder kaufen oder ausbauen, nicht sofort, aber vielleicht in einigen Jahren.
Das alles wissen die Vertreter der Arbeitnehmer. Deshalb klingt ihr Alarm nicht schrill, sondern gedämpft. Sie fordern weiche Abfederungen für ihre Leute, also Altersteilzeit, Übergangsfristen, Umschulung. Mehr ist nicht drin. Und mehr würden die Bankgewinne auch nicht hergeben.