Bauprojekt "Alleegarten":Wohnen im Westen

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Auf dem ehemaligen Areal der Deutschen Post AG im Münchner Stadtteil Obermenzing entstehen 118 Mietwohnungen und drei Einzelhandelsobjekte - ein Vorgeschmack.

Sebastian Hepp

"Schäferwiese" und "Alte Allee" - das klingt mehr nach Wohnen im Grünen als nach Großstadtleben. Dass auf dem ehemaligen Areal der Deutschen Post AG im eher ruhigen Münchner Stadtteil Obermenzing sprichwörtlich die Post abgehen wird, ist wohl nicht zu erwarten.

Auf dem ehemaligen Post-Gelände errichtet die Baywobau derzeit 118 neue Mietwohnungen. (Foto: Foto: oh)

Doch an Lebendigkeit wird das etwa 12000 Quadratmeter große Grundstück zwischen den vier Straßen Alte Allee, Peter-Kreuder-Straße, Anton Barth-Weg und An der Schäferwiese auf jeden Fall gewinnen: Der Münchner Bauträger Baywobau errichtet dort in zwei Abschnitten insgesamt 118 Mietwohnungen und drei Einzelhandelsobjekte.

118 Mietwohnungen

Im ersten Bauabschnitt entstehen derzeit sieben Häuser mit insgesamt 54 Wohnungen und dazugehörigen Tiefgaragenplätzen. Die Architektur der Anlage in diesem von alten Villen und Einfamilienhäusern geprägten Umfeld werde sich an den Stil der traditionsreichen Bauten mit ihren flachgeneigten Dächern anlehnen, sagt Albert Hofmann, Geschäftsführer der Baywobau Baubetreuung GmbH.

Im zweiten Bauabschnitt sind in einem Gebäuderiegel längs der Alten Allee ein Supermarkt mit Bäckerei und Café, eine Apotheke sowie 64 weitere Wohnungen vorgesehen. 23 von ihnen werden im Rahmen des München Modells realisiert, das heißt, sie werden vorzugsweise jungen Münchner Familien mit geringerem Einkommen zu günstigeren Konditionen überlassen. Auch Kinderzuschläge sind ein Bestandteil der Förderrichtlinien.

8,80 Euro pro Quadratmeter

Laut Hofmann wird die Miete für die geförderten Wohnungen 8,80 Euro betragen (Startmietzins). Bei den frei finanzierten Einheiten bewege sie sich zwischen 11,50 und 12,50 Euro pro Quadratmeter. Den Mietern stehe ein breites Angebot zur Verfügung - von der "kompakten Zwei-Zimmerwohnung mit etwa 52 Quadratmetern" über die "familiengerechte Drei- bis Vier-Zimmerwohnung" bis hin zur "geräumigen Fünfzimmer-Wohnung mit 132 Quadratmetern".

Speziell der frei finanzierte Mietwohnungsbau, den es in München wieder vermehrt gebe, sei auch für die Vermieter wieder attraktiver geworden. "Ich freue mich, dass wir uns wieder mehr im Mietwohnungsbau engagieren", sagt Hofmann. Ob geförderte oder frei finanzierte Mietwohnungen: Alle Einheiten des Bauvorhabens werden über einen Parkettboden verfügen. Außerdem könne man laut Baywobau in den größeren Wohnungen neben einer offenen Küche auch ein Bad mit separater Dusche wählen.

Die durchgehend überdachten Balkone, Loggien und die Terrassen im Erdgeschoss werden nach Angaben Hofmanns überwiegend nach Südwesten ausgerichtet sein. Insgesamt 159 Tiefgaragenstellplätze, davon 118 für die Wohnungen und 41 für die Einzelhandelsflächen, sind auf dem Areal vorgesehen. Der erste Bauabschnitt werde laut Baywobau vorwiegend in Ziegelbauweise entstehen, im zweiten Abschnitt werde insbesondere im Bereich der Ladenflächen auch Beton verwendet.

Zielvorgabe: KfW-60-Häuser

Die steigenden Anforderungen an ein energiesparendes Bauen will die Baywobau übertreffen: Wände, Fenster und Dächer sollen so gedämmt sein, dass die Wärmeverluste über die Gebäudehülle "circa 30 Prozent unter der geltenden Energieeinsparverordnung liegen werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. "Wir haben intensive Diskussionen über die Wärmedämmung in den Wohneinheiten geführt. Unsere Zielvorgabe sind KfW-60-Häuser", sagt Hofmann.

Positiv zu bewerten ist Baywobau zufolge auch das Umfeld. So gebe es rund um das Wohn-Ensemble Alte Allee zum Beispiel sehr gute Einkaufsmöglichkeiten. Neben dem Vollsortiment des neuen Supermarktes und der Apotheke finde man in der näheren Umgebung "ein vielfältiges Angebot an Dienstleistungen des täglichen Bedarfs", unter anderem einen Discount-Supermarkt.

Im Januar dieses Jahres hat die Baywobau das unweit der Schlösser Nymphenburg und Blutenburg entstehende Quartier, in dem auch ein großer begrünter Innenhof geplant ist, an die Versicherungskammer Bayern verkauft. Das Unternehmen möchte mit dem Erwerb des "Alleegartens" sein "Engagement im Münchner Wohnungsmarkt" fortsetzen.

Entspannung auf dem Mietmarkt

Nach den Worten von Bernd Wegener, verantwortlich für das Immobilienmanagement der Versicherungskammer, will es mit dieser Investition auch "zur Entspannung auf dem Münchner Mietwohnungsmarkt beitragen". Die Übergabe des ersten Bauabschnitts an die Versicherungskammer ist für das Frühjahr 2009 geplant. "Spätestens Ende 2009 wollen wir die gesamte Maßnahme abgeschlossen haben", sagt Hofmann.

© SZ vom 16.07.2008/jw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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