Alternative Wärme:Neue Heizung - aber welche?

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Von Januar 2009 an müssen Neubauten einen Anteil an erneuerbaren Energien nachweisen - ein Überblick für Bauherren.

Andreas Remien

Vor drei Tagen hat nach der astronomischen Rechnung auf der Nordhalbkugel der Herbst begonnen. Mit den fallenden Temperaturen werden auch manche Sorgen wieder größer: Wegen des hohen Ölpreises ist eine warme Stube so teuer wie kaum zuvor. Immer mehr Haushalte wollen sich daher von den fossilen Brennstoffen unabhängig machen. Statt auf Öl oder Gas setzen sie auf erneuerbare Energien. Was vor wenigen Jahren noch exotisch war, ist inzwischen zu einer massentauglichen Alternative gereift.

Alternative Wärme
:Neue Heizung - aber welche?

Von Januar 2009 an müssen Neubauten einen Anteil an erneuerbaren Energien nachweisen - ein Überblick für Bauherren.

Andreas Remien

Während Sonne, Wind und Biomasse in der Stromerzeugung bereits einen großen Beitrag leisten, dominieren in deutschen Heizungskellern noch die konventionellen Anlagen. Knapp sieben Prozent des Wärmebedarfs werden nach Angaben des Bundesumweltministeriums durch erneuerbare Energien gedeckt. Bis zum Jahr 2020 soll sich dieser Anteil verdoppeln. Die Bundesregierung hat daher das sogenannte Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz beschlossen, das am 1. Januar 2009 in Kraft tritt.

Bauherren sind vom kommenden Jahr an dazu verpflichtet, einen Teil des Wärmebedarfs mit Hilfe von Solarkollektoren, Biomasse-Heizungen oder Erd- und Umweltwärme zu decken. Bei der Nutzung solarer Strahlungsenergie muss der Anteil mindestens 15 Prozent, bei Biogas mindestens 30 Prozent und in allen anderen Fällen mindestens 50 Prozent betragen. Die Anlagen müssen zudem bestimmten Kriterien genügen. Die Effizienz von Heizungen, die sich erneuerbare Energien zu Nutze machen, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für Bauherren damit wesentlich besser geworden. Dennoch fallen die Investitionskosten in der Regel noch deutlich höher aus als bei der Installation einer Öl- oder Gasheizung.

Mit dem "Marktanreizprogramm" stellt die Bundesregierung Hausbesitzern daher 2009 500 Millionen Euro zur Verfügung. Die Höhe der Förderung richtet sich nach einer Vielzahl von Kriterien, beispielsweise der installierten Kollektorfläche oder dem Effizienzgrad einer Anlage. Bauherren müssen die Mittel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragen (www.bafa.de). Antragsberechtigt sind Privatpersonen, kleinere Unternehmen oder gemeinnützige Investoren.Neben direkten Zahlungen können Bauherren und jene, die alte Gebäude modernisieren wollen, auch zinsverbilligte Kredite der KfW-Förderbank in Anspruch nehmen (www.kfw-foerderbank.de). Daneben gibt es noch zahlreiche Projekte der Bundesländer und Kommunen sowie Initiativen von Energieversorgern.

Während die Anfangsinvestitionen hoch sind, sparen Eigentümer im laufenden Betrieb Geld. Ob sich allerdings eine Alternative zur Öl- oder Gasheizung lohnt, ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Maßgeblich ist der Ölpreis: Je höher er steigt, desto eher amortisieren sich die Kosten für Solarkollektoren oder eine Wärmepumpe. Doch auch Besitzer einer Holz- oder Erdwärmeheizung sind nicht vom Marktgeschehen unabhängig: Wegen der steigenden Nachfrage erreichte etwa der Preis für Pellets zwischendurch Rekordhöhen, und die Wärmepumpe muss mit Strom versorgt werden. Allgemeine Aussagen über die Energie- und Kostenbilanz lassen sich daher schwer treffen. Auf eine andere Empfehlung trifft dies nicht zu: Eine der wichtigsten Komponenten ist eine gute Dämmung und damit ein geringer Energiebedarf. Wenn keine Wärme entweicht, muss sie auch nicht neu bereitgestellt werden.

© SZ vom 25.09.2008/jw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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