In Zeiten von steigenden Temperaturen und wachsendem Bedarf an Klimatisierung eröffnet sich eine vielversprechende Möglichkeit: die solare Kühlung. Diese Technologie nutzt überschüssige Wärme, insbesondere aus Solarthermie-Anlagen, um effizient Kälte zu erzeugen. Sie bietet damit eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen strombetriebenen Klimaanlagen.
Solare Kühlung – aus Wärme wird Kälte

Was ist Adsorptionskühlung?

Adsorptionskühlung ist eine besondere Form der thermischen Kühlung, welche Wärme als Antriebsenergie nutzt und nicht auf elektrischen Strom zurückgreift. Diese Technologie ist besonders interessant für Anwendungen, bei denen überschüssige Wärme oder Abwärme vorhanden ist. Im Gegensatz zu konventionellen Klima- oder Kälteanlagen, die elektrisch betrieben werden, ermöglicht die Adsorptionskühlung eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs sowie der Betriebs- und CO2-Emissionen. Als Wärmequellen für die Adsorptionskühlung kommen verschiedene Optionen in Frage, von Prozess- und Produktionsabwärme bis hin zu Wärmenetzen, Blockheizkraftwerken (BHKWs) und Solarenergie. Auch die Abwärme von CPUs und Servern kann genutzt werden. Diese Vielseitigkeit macht die Adsorptionskühlung in zahlreichen Bereichen anwendbar. Sie kann sowohl zur Klimatisierung von Bürogebäuden, Produktionsanlagen, Hotels und Mehrfamilienhäusern als auch für spezielle Kühlprozesse in der Industrie eingesetzt werden.

Funktionsweise der Adsorptionskühlung

Der Kern der Adsorptionskühltechnologie liegt im Einsatz von porösen Materialien wie Zeolith oder Silicagel als Adsorbens. Diese Materialien haben die Fähigkeit, Wasserdampf auf ihrer großen inneren Oberfläche zu adsorbieren. In einem evakuierten System wird Wärmeenergie genutzt, um das Adsorbens zu regenerieren, also von angehaftetem Wasser zu befreien. Sobald dies geschieht, kann das Material erneut Wasserdampf aus der Umgebung anziehen. Dieser Prozess erzeugt einen sogenannten Sogeffekt, der die Verdampfung von Wasser ermöglicht und somit Kälte erzeugt. Da das System unter Vakuumbedingungen arbeitet, kann der Verdampfungsprozess bereits bei niedrigeren Temperaturen als unter normalen atmosphärischen Bedingungen stattfinden. Das macht die Adsorptionskühlung besonders effizient und vielseitig in der Nutzung unterschiedlicher Wärmequellen.

Solare Kühlung – eine nachhaltige Lösung für die Zukunft

Solarthermie-Anlagen haben sich bereits als effektive Methode zur Erzeugung von Warmwasser und zur Heizungsunterstützung bewährt. Trotzdem bleibt ihr Potenzial in den Sommermonaten oft ungenutzt. Während dieser Zeit sind die Anlagen oft überdimensioniert, um im Winter eine hohe Deckungsrate zu erreichen. Dies führt zu einem hohen Anteil an ungenutzter Wärme. Angesichts steigender Temperaturen und wachsendem Bedarf an Klimatisierung können Solarthermie-Anlagen eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Energieversorgung spielen. Die Kombination von Solarthermie und Adsorptionskühlung stellt eine innovative Möglichkeit dar, überschüssige solare Wärme in nützliche Kälte umzuwandeln. Im Grunde nimmt die Adsorptionskältemaschine Wärmeenergie aus der Solarthermieanlage auf und nutzt sie, um ein Kältemittel – in der Regel Wasser – zu verdampfen. Durch den Verdampfungsprozess wird die Umgebung gekühlt, wodurch das System zur Kühlung von Räumen oder anderen Prozessen genutzt werden kann.

Gut zu wissen: In Anwendungen, in denen eine kontinuierliche Kühlung unerlässlich ist oder Spitzenlasten auftreten, können Hybridgeräte die Lösung sein. Diese vereinen Adsorptions- und Kompressionskühlung und nutzen so das Beste aus beiden Welten. Die solare Adsorptionskühlung übernimmt dabei die Grundlast der Kühlungsanforderungen, während die Kompressionseinheit für Spitzenlasten eingeschaltet wird. Dies ist besonders hilfreich bei sensiblen Prozessen wie der Medizintechnik, der Lebensmittelverarbeitung oder in Rechenzentren, wo eine streng geregelte Temperatur erforderlich ist.

Solarthermie und Adsorptionskühlung: die Vor- und Nachteile

Die Vorteile der Kombination von Solarthermie und Adsorptionskühlung liegen auf der Hand. Erstens steigt die Energieeffizienz deutlich, was zugleich den Verbrauch von elektrischem Strom minimiert. Zweitens sind sowohl die Wärmequelle als auch das Kühlsystem weitgehend passiv und basieren auf erneuerbaren Energien, was erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten mit sich bringt. Drittens stellt die Verwendung von überschüssiger Solarenergie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks dar und hilft, die Klimaziele zu erreichen.

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen bei der Integration von Solarthermie und Adsorptionskühlung in bestehende Gebäude und Systeme. Erstens stellt die technische Komplexität eine Hürde dar, die sorgfältige Planung erfordert. Zweitens müssen sich Interessenten auf eine höhere Anfangsinvestition einstellen, auch wenn diese Kosten sich langfristig in der Regel amortisieren. Drittens ist zu beachten, dass die Leistung des Systems, wie bei allen solarbetriebenen Technologien, wetterabhängig ist. Diese Schwankungen können jedoch durch den Einsatz von Hybridgeräten oder zusätzlichen Energiequellen abgemildert werden.
Kühlen mit der Kraft der Sonne

Solare Kühllösungen: die Integration in bestehende Systeme

Die Integration einer solaren Kühlungslösung in ein bestehendes Gebäude oder System stellt eine Herausforderung dar, ist jedoch keineswegs unüberwindbar. Vorhandene Solarthermieanlagen können in der Regel modifiziert werden, um sie mit Adsorptionskühlanlagen zu koppeln. Die Hydraulik und die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) müssen sorgfältig geplant werden, um eine effiziente und problemlose Integration zu gewährleisten. Bei guter Planung ist der Prozess jedoch relativ unkompliziert und erhöht die Gesamteffizienz des Systems beträchtlich.
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