Kriegsspiel "Call of Duty":Jetzt noch echter

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4,7 Millionen Exemplare in 48 Stunden: Das Kriegsspiel "Call of Duty" bricht alle Verkaufsrekorde - auch, weil es so realistisch wirkt.

Johannes Boie

An den Verkaufstischen der Computerspiel-Händler herrscht ein erbitterter Kampf - und ausgerechnet das Kriegsspiel "Call of Duty: Modern Warfare 2" hat ihn gewonnen. Über 4,7 Millionen Mal wurde das Spiel in den ersten 48 Stunden nach seiner Veröffentlichung am Dienstag allein in Großbritannien und Nordamerika verkauft. Mindestens 310 Millionen Dollar hat der Herausgeber Activision Blizzard damit eingenommen.

Amerikanischer Call-of-Duty-Fan: Verkaufsschlager von der ersten Minuten an (Foto: Foto: AP)

Es ist damit der erfolgreichste Verkaufsstart in der Geschichte der Computerspielindustrie. Und die ist in den letzten Jahren mächtig gewachsen: Gut 2,7 Milliarden Euro wird die Branche allein im Jahr 2009 in Deutschland mit Spielhardware und Programmen umsetzen.

Die "Call of Duty"-Reihe ist sehr erfolgreich. Die zu dieser Serie gehörenden Titel sind Ego-Shooter, also Programme, in denen der Spieler den eigenen Arm samt auswählbarer Waffe durch Level steuert, um Gegner zu erschießen.

Wie ein teurer Hollywoodfilm

"Call of Duty" ist dabei eine äußerst realistischste Kriegssimulationen. Insbesondere dann, wenn der Spieler in einen Konflikt vesetzt wird, der in der heutigen Zeit spielt, können die Grenzen zwischen der Realität eines Krieges und der Fiktion des Spiels verschwinden.

So gibt es im Vorgängertitel "Modern Warfare" mehrere Abschnitte, in denen der Spieler als Bordschütze das Waffenarsel eines riesigen Bombers, eines AC-130H Spectre Gunship, bedienen muss. Weil ein echter Bordschütze ebenso auf einen Bildschirm schaut wie der Computerspieler, sehen in diesem Fall beide das gleiche: weißgraue Pixel, Abbildungen fliehender Gegner die vom Himmel aus erschossen werden.

"Modern Warfare 2" muss allerdings nicht länger auf die fortschreitende Digitalisierung realer Waffensystem zu vertrauen, um möglichst realitätsnah zu sein. Mittlerweile ist das Spiele so detailliert gestaltet, das selbst komplexe Level wie die Innenstadt von Rio de Janeiro das Setting eines teuren Hollywoodfilms sein könnten.

© SZ vom 14.11.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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