Gamer Rudolf Fischer:"Wir wollen als Profisportler anerkannt werden"

Der 20-jährige Rudolf Fischer ist Computerspiele-Profi. Als Kapitän des deutschen Teams "Berlin Allianz" kämpft er derzeit in Los Angeles um ein Preisgeld von einer Million Dollar.

Jürgen Schmieder

sueddeutsche.de: Wie sieht der Arbeitstag eines professionellen Computerspielers aus?

Profi-Gamer Rudi Fischer (Foto: Foto: oH)

Rudolf Fischer: Nach dem Frühstück besuche ich erst Freunde bei meiner alten Zivildienststelle. Danach fange ich mit dem Spielen an. Zu meiner Arbeit gehört aber auch der Besuch im Fitness-Studio - fünf Mal pro Woche. Den Großteil meiner Zeit verbringe ich jedoch mit Training.

sueddeutsche.de: Wie viele Stunden pro Woche investieren Sie?

Fischer: 25 bis 30 Stunden. Meist trainiere ich online mit anderen guten Spielern oder gemeinsam mit Freunden zu Hause.

sueddeutsche.de: Einfach nur Spielen reicht als Vorbereitung?

Fischer: Nein, dazu kommen noch Analysen und Taktikbesprechungen mit dem Trainer. Und wir haben einen Coach. Er erklärt, wie man mit Fans und Journalisten umgeht.

sueddeutsche.de: Wie wichtig ist das perfekte Image?

Fischer: Wir wollen als Profisportler anerkannt werden, deshalb sollten wir uns auch so verhalten.

sueddeutsche.de: Wann haben Sie beschlossen, Profi zu werden?

Fischer: Alles hat damit begonnen, dass ich gemerkt habe, dass ich ziemlich gut "Dead or Alive" spiele. Aber ich wollte mehr als einfach nur daddeln. Ich habe angefangen Turniere zu spielen und bin Deutscher Meister und Europameister geworden. Dann kam das Angebot der Championship Gaming Series (CGS), als Profi weiter zu machen. Das war schon immer mein Traum.

sueddeutsche.de: Was raten Sie einem Zehnjährigen, der unbedingt Computerspiele-Profi werden möchte?

Fischer: Zuerst: Warte, bis du ein wenig älter bist! Suche dir ein Spiel, das dich begeistert. Und dann: Trainiere, Trainiere, Trainiere.

(sueddeutsche.de/mri)

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