Digitale Trends 2011:Jahr der mobilen (R)evolution

Smartphones werden schlauer und preiswerter, doch haben zunehmend mit Viren zu kämpfen. Und auch unser Musikkonsum wird fundamental umgekrempelt. Die Technik-Trends 2011

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(Foto: dapd)

Smartphones werden schlauer und preiswerter, doch sie haben zunehmend mit Viren zu kämpfen. Und auch unser Musikkonsum wird fundamental umgekrempelt. Die Technik-Trends 2011. Musik in der Wolke Online-Musikdienste dürften 2011 die spannendsten Entwicklungen bieten: Googles lang erwarteter Online-Musikladen könnte Realität werden und neben dem MP3-Download auch ein kostenloses Streaming-Angebot beinhalten. Dabei sind die Songs nicht mehr auf den Geräten gespeichert, sondern auf Internet-Servern, wodurch sie geräteunabhängig abgerufen werden können. Auch von Apple erwarten Beobachter längst einen solchen Ausbau der Funktionen seines Downloaddienstes iTunes in Richtung Cloud Computing - allerdings müsste das Streamen von MP3s mit den Rechteverwertern neu ausgehandelt werden.

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(Foto: Grafik: sueddeutsche.de)

Geodienste werden schlauer Alle sprechen über Foursquare und Co., doch tatsächlich nutzen sie nur wenige: Geodienste, bei denen der Smartphone-Besitzer für virtuelle Titel oder echte Rabatte seinen Standort preisgibt, warten noch auf den Durchbruch. 2011 dürften sie attraktiver werden, wenn mehr Geschäfte mit Preisnachlässen über Geodienste experimentieren. Gleichzeitig bringt sich die nächste Generation von GPS-Apps in Stellung, so zum Beispiel Neer, das die Aufenthaltsorte der engsten Freunde anzeigt und sich meldet, wenn diese in der Nähe sind.

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(Foto: Apple)

Mobile Videotelefonie entwickelt sich zum Standard Apples Facetime-App für das iPhone war nur der Anfang: Mobile Videotelefonie wird 2011 endlich im Massenmarkt ankommen, weil entsprechende Geräte mit Frontkamera sowie die passenden Apps (zum Beispiel der Voice-over-IP-Dienst Skype) verfügbar sein werden. Allerdings dürften die Provider eine Nutzung über UMTS aufgrund der hohen Bandbreite weiterhin untersagen - oder nur gegen zusätzliches Entgelt ermöglichen.

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(Foto: dpa)

Smartphones: Die Preise sinken Internetfähige Handys sind heutzutage häufig eine Luxusanschaffung, die erst ab 300 Euro aufwärts zu haben ist. Im Jahr 2011 könnten die Preise deutlich nach unten gehen: Chinesische Chiphersteller drängen auf den Markt und sorgen so dafür, dass die Herstellungskosten sinken und die Preise für Smartphones näher an die für herkömmliche Handys rücken. Davon könnte wiederum Google profitieren, da viele der Geräte mit dem Android-Betriebssystem des Unternehmens ausgestattet sein dürften.

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(Foto: REUTERS)

Smartphones II: Noch schlauer Smartphones können durch eingebaute Sensoren bereits jetzt Ort, senkrechte oder waagrechte Haltung oder Bewegungen im Raum registrieren. Weil weitere Sensoren ohne viel Aufwand einzubauen sind, werden diese Fähigkeiten 2011 erweitert: Googles nächste Generation des Android-Betriebssystems wird - ebenso wie wahrscheinlich das iPhone 5 und bereits heute Nokias Smartphone C7 - einen Nahfeldchip enthalten, mit dem das Handy an der Supermarktkasse zum Zahlungsmittel werden kann. In Prototypen dürften auch weitere Sensoren getestet werden, zum Beispiel zur Temperaturmessung oder der Erkennung eines Benutzers durch biometrische Daten.

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(Foto: AFP)

Google am Scheideweg Google-Aktionäre dürften das Jahr 2010 kaum als erfolgreich bezeichnen: Trotz weiterhin hoher Umsätze im Werbegeschäft befinden sich die Papiere des Unternehmens seit Anfang des Jahres auf Talfahrt. Der Grund liegt nicht nur in Flops wie dem Kollaborationsdienst Wave oder dem sozialen Netzwerk Buzz, sondern vor allem in fehlendem Vertrauen in die Mobilstrategie des Konzerns: Das Handy-Betriebssystem Android ist zwar dabei, den Markt zu dominieren, doch bei orts- und interessensbasierter Werbung auf dem Smartphone fehlt Google noch ein geeigneter Ansatz. 2011 muss das Unternehmen Zukäufe und eine passende Strategie präsentieren, sonst bringen Andere den Händler nebenan mit dem Passanten zusammen, der sein Handy auf der Suche nach besonderen Angeboten zückt.

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(Foto: Screenshot: Farmville.com)

Soziale Spiele werden seriös Sie heißen Farmville (im Bild), Cityville oder Mafia Wars und Millionen Menschen spielen sie über Facebook oder ihr Handy: Social Games sind längst ein Massenphänomen geworden, doch vom klassischen Konsolenspiel-Publikum werden sie kaum ernst genommen. Das könnte sich 2011 ändern, wenn erste Titel mit komplexeren Handlungen auf dem Markt erwartet werden. Ähnliches gilt für Browserspiele, die mit Hilfe des neuen Webstandards HTML 5 mittelfristig grafisch das Niveau aktueller PC-Spiele erreichen. Die Erwartungen in der Branche sind groß, da mit dem Online-Verkauf virtueller Güter bereits jetzt Millionen verdient werden können.

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(Foto: AFP)

Die Tablet-Evolution 2010 war das Jahr Null der Tablets: Bereits kurz nach Apples Einführung des iPad regten sich die Konkurrenten und kamen mit eigenen Flachcomputern auf den Markt, von denen einige wie das Samsung Galaxy Tab überzeugen konnten. 2011 wird die Tablet-Entwicklung richtig in Schwung kommen. Neben einem neuen iPad, wahrscheinlich mit Kamera, werden auch zahlreiche Geräte mit Android- oder Microsoft-Betriebssystem erwartet. Jenseits größerer Rechenkraft dürfte vor allem die Verbesserung von Touchscreens und eine fingerfreundlichere Tastaturbedienung - zum Beispiel an der Rückseite des Geräts oder einer Elektrovibratur beim Tippen - im Mittelpunkt stehen.

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(Foto: AP)

Social Media: Der Anspruch wächst Weil die Empfehlungskultur langsam die Suche über Google und Co. ablöst, sind Facebook und Twitter inzwischen bei den Marketingabteilungen fast aller großer Unternehmen auf dem Radar. 2011 werden deshalb nur die Marken für Aufsehen sorgen, die sich hier besonders originell präsentieren oder den Nutzern echten Mehrwert bieten, zum Beispiel mit Gutscheinen oder Premium-Programmen. Mit der Experimentierfreude wächst allerdings auch die Gefahr, in Fettnäpfchen zu treten - das gilt auch für die Politik, die sich weiter Transparenz- und Dialogforderungen ausgesetzt sieht, die sich über das Netz theoretisch verwirklichen ließen.

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(Foto: Christof Kerkmann/dpa)

Smartphone-Viren werden zum Thema Computerviren waren in unserer Vorstellung bislang eng mit dem PC verknüpft. Das könnte sich 2011 ändern: Weil die Nutzung des mobilen Internets zunimmt, dürften Smartphone- und Tablet-Viren erstmals ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit dringen - zumal die Folgen bei Zugriff auf private Handy-Adressbuchdaten äußerst unangenehm sind. Besonders gefährdet dürfte das Google-Betriebssytem Android sein, da die offene Architektur und die schwachen Prüfungsmechanismen für Apps durchaus Lücken bieten.

© sueddeutsche.de/ Johannes Kuhn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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